Occurrence - Winter Of Souls (EP)

Occurrence - Winter Of Souls (EP)
Melodic Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 22:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Winter of Souls
2. Where Trees will Grow
3. At the Edge
4. The Mirror

Die Bloodchamber meint:

Eine abwechslungsreiche Demo aus dem Hause OCCURRENCE ist mir dieser Tage in den Cd-Spieler geflattert. Das Quintett spielt eigener Aussage zu Folge "Melodic-Metal". Aber keine Angst! Hier haben wir es nicht mit der tausendsten HELLOWEEN-Kopie zu tun, sondern vielmehr mit einem schwer zu schubladisierenden Mix aus einer Menge progressivem Power Metal und vielen unterschiedlichen Stilen, die mehr oder weniger häufig zur Entfaltung kommen.
Eins vorneweg: die Produktion ist mehr als ordentlich und die amtliche Spiellänge von 22 Minuten verteilt auf vier Demosongs lässt keinen Raum zum Meckern. Aber kann die junge Band auch musikalisch überzeugen?
Den Anfang macht "Winter of Souls". Das progressivste Stück des Rohlings hat gleichzeitig den meisten Groove im Hintern und auch das größte Überraschungspotential der Scheibe. So beginnt der Titel mit einer sehr ruhigen Akkustikmelodie, wird durch - etwas bescheiden klingenden - Sprechgesang abgelöst, auf den beinahe schwarzmetallische Kreischvocals folgen, schlägt dann eine sehr abwechslungsreiche Linie bis zum Schluss ein, bei dem sich meist ruhige Passagen mit etwas drückenderen Abschnitten abwechseln. "Winter of Souls" ist kein schlecht gemachter Titel, braucht aber einige Hördurchläufe um zu zünden. Das folgende "Where Trees will Grow" schreitet wie alle Tracks unter dem Banner des Power Metal auf die Tanzfläche, schillert allerdings im Gegensatz zum Vorgänger in einem etwas melodischeren Gewand und erinnert schon eher an die oben angesprochenen HELLOWEEN. Der zweite Titel der Scheibe ist somit auch der eingängigste der Demo. Gesanglich kann man Michael Leisker keinerlei Vorwürfe machen, denn er schafft den Spagat zwischen tieferen und höheren Passagen eigentlich recht souverän. Einzelne Probleme fallen eher auf, wenn die Vocals düster und beklemmend wirken sollen. Beim folgenden "At the Edge" (die Anfangsmelodie wurde ganz klar bei "A Question of Heaven" von ICED EARTH geklaut) fallen vor allem die Lead Gitarren besonders positiv auf und hauen eine stark an John Schaffer und Co. erinnernde Nummer raus. Das abschließende "The Mirror" (der Titel kann komplett auf der Homepage gezogen werden) bringt dank des schönen Chorus auch eine Menge Spaß mit sich und bietet ein angenehmes Ende von 22 Minuten Underground Metal, der sich sehen lassen kann.
OCCURRENCE sind sicherlich ein Name im deutschen Melodic/Power Metal Untergrund, den man sich merken kann. Zwar sind die Songs im Grunde genommen immer nach einem ähnlichen Schema, bei dem sich melodische mit treibenderen Passagen abwechseln, aufgebaut, allerdings kann man der Band musikalisch nur ein ordentliches Lob aussprechen. Vor allem die Gitarrenarbeit ist superb und auch der Gesang wirkt sehr eingängig. Wer auf progressiven, melodischen Power Metal steht und auch mal ganz gern in andere Genres abdriftet, kann sich das Quintett ruhig mal anhören. 7 Punkte sind auf jeden Fall verdient!

P.S.: Backgroundsänger und Gitarrist Martin Ebert hat die Band leider im Juni dieses Jahres verlassen...
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