Wormed - Krighsu

Wormed - Krighsu
Death Metal
erschienen am 18.03.2016 bei Season Of Mist
dauert 34:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pseudo-Horizon
2. Neomorph Mindkind
3. Agliptian Codex Cyborgization
4. The Singularitarianism
5. Eukaryotic Hex Swarm
6. Computronium Pulsar Nanarchy
7. A-Life Omega Point
8. 57889330816.1
9. Zeroth-Energy Graviton
10. Molecular Winds

Die Bloodchamber meint:

WORMED können mit ihrem Technical Death Metal, der vom Stil her auch als eine Art Sci-Fi-Metal durchgehen könnte, eher als Geheimtipp gelten. Optisch würde ich sie auch zu OBSCURA oder THE FACELESS zuordnen können, klanglich dann doch mehr Richtung DEFEATED SANITY oder CRYPTOPSY. Die Madrilenen haben ihr drittes Album namens „Krighsu“ fertig und schicken sich darauf an, mächtig in Ärsche zu treten.

Die Platte besteht aus grundauf schnellen, komplexen Songs. Mitunter wird das Tempo auch mal rausgenommen, aber dann wirklich nur für Sekundenbruchteile. Zweiminüter wie „The Singularitarianism“ fallen mit einem irrwitzig sauberen Drumming auf. Die Besetzung ist klassisch und neben dem Drummer sticht auch nicht gerade wer mit Unerhörtem heraus. Sägende bis polternde Riffs und Frickeleien, akzentuierte Soli, raffinierter Bass und ziemlich geradlinige Growls und Squeals bringen WORMED im Handumdrehen ans Ziel. Etwas mehr als eine halbe Stunde geht das Gemetzel vonstatten und man belässt es auch gerne bei dem kurzfristigen Spaß. Denn als Verschnaufpausen können die minimalen Samples und Synthies am Ende der meisten Songs nicht gerade gelten. Zu wild rödelt man sofort wieder weiter und der präzise abgemischte Sound bringt die Inneneinrichtung des Ohres mit einem ordentlichen Wumms im Bass durcheinander. Das lässt mich ein wenig resigniert zurück, denn wenn die oberste Priorität ist, unaufhörlichen Knall zu verursachen, bleiben die Songs an sich auf der Strecke. Wen kümmert es da schon, ob ein Basssolo oder ein perfider Breakdown eingestreut wird, wenn es nach ein paar Takten sowieso wieder mit übermächtigen Blastbeats in die altgewohnte Richtung geht? Dauerbeschallung unter diesen Bedingungen ist kaum angesagt.

Warum räumen sie erst im letzten Song das Arrangement frei für eine eigenständige Melodie und eine nachvollziehbare Struktur? „Molecular Winds“ ist der ausgereifteste Song des Albums und arbeitet viel bedächtiger mit nach wie vor hohem Tempo. Mein Maul steht zwar immer wieder angesichts des Affenzahns und des fiesen Gesamtbildes offen, aber so richtig kann ich mich mit dieser Veröffentlichung von WORMED nicht anfreunden. Man muss nicht jeden Ton kristallklar in einem Meer von Brutal Death Metal hören können. Weniger ist manchmal einfach mehr.
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