Malnàtt - Carmina Pagana

Malnàtt - Carmina Pagana
Melodic Black Metal
erschienen am 11.07.2005 bei CCP Records
dauert 47:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. La Guêra Di Inbezéll
2. Al Barbarén
3. Lorda Nera
4. Misantronoia
5. Santo Masochismo
6. Nót Trancuèlla
7. Bulåggna
8. Siamo Galli
9. La Guêra D'Inción

Die Bloodchamber meint:

Als ich das Cover der Malnàtt-CD sah, fühlte ich mich irgendwie an die "Mørke Gravers Kammer" von Khold erinnert. Da mir diese sehr gut gefiel, entschloss ich mich, mal in die "Carmina Pagana" reinzuhören. Erste Zweifel beschlichen mich dann, als ich das Label sah: CCP. Ich habe bereits drei oder vier Veröffentlichungen dieses Labels bei mir in der CD-Sammlung und muss sagen, keine haut mich vom Hocker! Mit dementsprechend gemischten Gefühlen machte ich mich nun ans Werk. Fazit: Ich wurde in beiden Punkten getäuscht.

Erstens hat diese Art Black-Metal mit Khold nicht im geringsten etwas zu tun, sondern, wenn man denn schon Vergleiche zieht, eher mit den Jungs von Dimmu Borgir. Und Zweitens, was meine Erfahrung mit den CDs von CCP angeht, muss ich eingestehen, dass dieses die für mich bislang beste Veröffentlichung des laufenden Jahres ist!

Wie schon gesagt, die gesamte Machart der CD geht in die gleiche melodisch-symphonische Richtung wie Dimmu. Mit dem großen Unterschied, dass vom kompositorischen her, eindeutig tiefer in die Kiste der klassischen italienischen Komponisten, wie Verdi oder Bellini, gegriffen wird. Vielleicht sollte man hier den Vergleich auch zu Nightwish ziehen?! Vom epischen her gesehen auf jeden Fall. Neben dem typischen Black-Metal-Gesangsstil findet sich auch weiblicher Gesang auf "Carmina Pagana" wieder, der sowohl als klare Stimme, als auch grunzend und schreiend angelegt ist. Technisch versiert sind alle Band-Mitglieder, so dass es an der musikalischen Qualität nichts auszusetzen gibt. Dann schon eher an der Produktion, die ein wenig dumpf ausfällt. Da es sich hier aber um eine Black-Metal-CD handelt, kann man das aber auch übergehen, da das ja auch durchaus genreüblich ist.
Die einzelnen Songs ziehen sich wie ein roter Faden durchs Album, das als Konzeptalbum, als Hommage an die Carmina Burana, angelegt wurde. Alle Songs sind auf ähnlich hohem Niveau, so dass es schwer ist einzelne Songs als Anspieltipps zu nennen. Wenn, dann am ehesten: "Misantronoia" oder "Santo Masochismo", da diese am besten die Bandbreite dieser Einspielung darstellen.
Die Texte sind alle auf italienisch, was der CD noch zusätzlich eine exotische Note gibt. Wer sich mit der Sprache überfordert fühlt, wie wohl die meisten, der kann sich im Booklet die Übersetzung zu den einzelnen Songs durchlesen.

Mit dieser CD ist Malnàtt ein kleiner Geniestreich gelungen. Natürlich ist mir klar, dass man mit der Höchstnote nicht zu verschwenderisch umgehen sollte, nur bin ich der Meinung, dass diese hier gerechtfertigt ist. Kann aber natürlich auch sein, dass mich der Silberling irgendwo im Innersten anspricht, aber Kritik ist ja nun mal subjektiv!
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