Naumachia - Wrathorn

Naumachia - Wrathorn
Melodic Death Black Metal
erschienen in 2005 bei Adipocere Records
dauert 40:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Blustud
3. Vorpal
4. Diamond
5. Muertos
6. Lifeitis
7. Sickened
8. Cyberian Dance
9. Wrathorn

Die Bloodchamber meint:

Dass Polen einen fruchtbaren Boden hat, was Bands des extremeren Musikstils angeht, ist hinlänglich bekannt, nur mal so Behemoth oder Vader in den Raum geschmissen. Und so ziemlich aus dieser Schnittmenge der eben genannten Bands besteht die Saat von "Naumachia". Zusätzlich gewürzt mit einigen Anteilen Göteborg-Death ergibt das eine wirklich schöne, aber leider nicht ganz neue Pflanze, die hier im Garten Polen gewachsen ist.

Nachdem das Intro vorüber ist, geht es mit "Blustud" gleich in die Vollen. Der Spass wird dann aber auch relativ schnell wieder gebremst, da dieser Song mit seinen Tempowechseln schlichtweg den Hörer überfordert. Kaum ist man im Song richtig drin, wird auf die Bremse getreten. Hat man dann gerade wieder zu Ruhe gefunden, werden wieder 2 Gänge zugeschaltet und lustig so weiter. Das ändert sich dann glücklicherweise ab dem dritten Song "Vorpal", der schön durchstartet und bis zum Ziel die Fahrt beibehält. Damit ist bei "Muertos" dann aber leider wieder Schluss. Nicht daß es schlimm wäre, wenn man eine Ballade einstreut, aber innerhalb dieser Ballade das Tempo nochmals zu verlangsamen, das ist schon fast grausam. "Lifeitis" wird mit schöner Synthie/Piano-Melodie eingeleitet um einem dann mit Hochgeschwindigkeit zu erfreuen... und dann wieder zu bremsen. Auf die Dauer ist das ziemlich öde.

Musikalisch ist den fünf Polen nichts vorzuwerfen. Die Instrumente sind aufeinander abgestimmt, jeder weiß, wann er was zu machen hat, und was er besser vermeiden sollte. So sind die Gitarren-Solis auf "Wrathorn" schlicht gehalten, da mehr wahrscheinlich zu viel wäre. Das Keyboard ist gut mit eingebaut und nervt nicht so sehr, wie bei einigen Schweden-Produktionen.
Ach ja. Produktion! Die ist durchaus gut gelungen. Sauber abgemischt, mit viel Druck in den unteren Frequenzen ohne einen mulmigen Brei daraus zu machen.

Die Musik als solche ist wirklich gut und macht an sich Freude beim Hören, wenn da nicht diese widerlichen Wechsel der Geschwindigkeit wären. Das versaut dann am Ende die gute Note. Der Hörer ist einfach nicht gewillt, sowas über die Länge einer gesamten CD zu ertragen. Wenn man diese Spielerei bei einem einzelnen Song macht, dann ist das völlig in Ordnung, da das andere Seiten der kompositorischen Fähigkeiten aufzeigt. Manchmal ist weniger eben mehr. Wenn der Faible für dieses Tempozerhacke abgestellt wird, dann könnte aus dieser Pflanze ein stattlicher Baum gedeihen.
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