Withering Soul - Apparitions Of The Surreal

Withering Soul - Apparitions Of The Surreal
Dark Metal
erschienen am 20.04.2004 bei Xohol Recods
dauert 34:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Twisted In Irony
2. Synthetic Existence
3. Leave Again
4. A Midnight Eclipse
5. Fallen Release
6. The Frozen Oblivion
7. Possession OfDeception

Die Bloodchamber meint:

Nach einer im Jahr 2003 in Eigenregie erschienenden Demo-CD haben "Withering Soul" ihren ersten Longplayer auf den Markt gebracht, der mit gut 34 Minuten, nicht sonderlich erschreckend lang ausgefallen ist. Musikalisch befindet sich das Sextett aus den USA irgendwo zwischen Gothic- und Black-Metal, aber auch Death ist ihnen nicht ganz fremd. Alles in allem eine gute Mischung, die hier geboten wird.

Von Beginn an wird hier aus allen Rohren gefeuert. Gleich der erste, "Twisted In Irony", ist der musikalisch beste Song der CD. Double-Bass und Gitarrenattacken bestimmen das Bild des Openers. Zwischendrin wird das Tempo und die Lautstärke ein wenig gedrosselt, um einen dann wieder aus seinen Träumen zu reißen. Leider schaffen es die nächsten Songs nicht diesen Status aufrecht zu halten, da sich schon ab dem zweiten Song eine Art Gewöhnung einstellt. Spätestens ab "A Midnight Eclipse" kommen dann erste Überlegungen auf, ob man noch weiter hören möchte, da es sich hierbei um einen sphärisch daherkommenden Instrumental-Track handelt, der irgendwie so gar nicht ins Bild der Vorgänger passen will. So etwas kann man gerne zum Schluß einer CD machen. Aber da der letzte Song ebenfalls ein Instrumental ist, hat man anscheinend keine andere Wahl gehabt. Hat man sich dann doch dazu entschlossen weiterzuhören, wird man tatsächlich mit Song Nr.6 " The Frozen Oblivion" beglückt, der ähnlich gute Qulitäten vorweisen kann wie der Opener.

Wenn man die CD dann einmal durchgehört hat, und man sich diese ein zweites Mal zu Gemüte führt, fallen einem einige Ungereimtheiten in der Rhythmusfraktion auf. Entweder der Drummer ist ein richtig guter, da er absichtlich leicht neben dem Takt liegt, um dann wieder reinzukommen oder er kann es nicht besser. Leider wird der Basser davon angesteckt, was den Beat nicht wirklich rund macht. Die anderen Mitglieder der Band verstehen ihre Sache besser, so daß man "Apparitions Of The Surreal" durchhalten kann. Und dann ist da noch die Sache mit den Vocals. Solange Sänger Mykil grunzt und schreit, macht das ganze einen durchaus kräftigen Eindruck. Wenn aber seine cleane Stimme, eine Mischung zwischen Glenn Danzig kurz vorm Einschlafen und Lee Dorian auf LSD, zum Einsatz kommt, muss man starke Nerven beweisen.

Wie so oft haben Bands, die sich mit Extrem-Metal abseits des Death beschäftigen, aus den USA einen schweren Stand in der Öffentichkeit. Jedenfalls fällt mir keine ein, die sich einen Namen gemacht hat. Daran werden "Withering Soul" sicherlich auch nichts ändern.
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