Koile - For A Crippled Soul

Koile - For A Crippled Soul
Melodic Progressive Death Metal
erschienen am 10.09.2016 als Eigenproduktion
Bloodchamber-Wertung:

Die Bloodchamber meint:

KOILE – Bei dem Bandnamen hätte ich jetzt eine sachsen-anhaltinische Oi!-Punk Band oder wenigstens Pagan Metal erwartet, aber die vier Jungs aus dem hessischen Dillenburg spielen progressiven melodischen Death Metal. Oder sollten sie sich nach dem estnischen Wort für die Kleidermotte benannt haben?

Man nehme die Anfänge von LONG DISTANCE CALLING und packe etwas melodischen Death Metal dazu. Nicht zu progressiv, aber auch nicht zu melodisch, so möchten KOILE sein und die Umsetzung gelingt ihnen ganz gut. Sie haben etwas Geld in die Hand genommen und sich für ihr Debüt in das Desert Inn Studio begeben, wo eine ziemlich gute Produktion entstanden ist. Unter dem Namen MELTINGAZE haben die vier Hessen noch mit einem anderen Sänger ein Album veröffentlicht, für „For a crippled soul“ übernahm Bassist Sven Hamacher auch das Mikro. Seine Growls sind allerdings ziemlich gleichförmig und nur an wenigen Stellen gibt es Ausreißer, egal in welche Richtung. Etwas mehr Mut bei den Gesangslinien hätte der Scheibe gut getan, denn hier und da kommt das Gefühl auf, die eine oder andere Länge gerade überstanden zu haben. Auch wenn ab und zu mal ein jazziger Part und zu Beginn von „Ascendant“ ein Klavier eingestreut wird, so weiß man nicht ob KOILE jetzt verträumt oder mathematisch hochbegabt klingen wollen.

„For a crippled soul“ ist das Debüt einer jungen Band, das ganz besonders mit dem etwas härteren „The Dunwich Insanity“ und dem etwa rockigeren „The Cult“ Lust auf mehr macht. Vielleicht ist es auch gut, dass es nicht ganz klar ist wohin die Band will, denn so kommen sie nicht in die Verlegenheit im Schatten der großen Namen segeln zu müssen. Potential ist auf jeden Fall vorhanden.
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