Devil In Love - The Only Thing I Love Is Hate

Devil In Love - The Only Thing I Love Is Hate
Avantgarde Black Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 48:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. You're God (Hate Anthem)
3. Nuclear Gates Open
4. The Last Attraction In Life
5. The Death Of The Sun
6. The Flesh Smiles
7. Don't Wanna Back
8. Never

Die Bloodchamber meint:

Black Avantgarde Metal! Als ich das gelesen hatte, machte ich mir Hoffnung, auf ein musikalisches Neuland zu stoßen. Die Ein-Mann-Show aus der Nähe von München wurde aus folgendem Grund gegründet (ich zitiere aus dem Booklet): "Devil In Love ist ein Projekt, welches gegründet worden ist, um der Zuhörerschaft nahe zulegen, was es außerhalb der guten Leitkultur gibt: Die Lust am Finsteren, am Mord, das Interesse an menschlichen Abgründen. Lasst euch auf den Tod ein und suhlt euch in Verwesung! Es lohnt sich!" Nun dann: Nihilisten aller Länder, vereinigt Euch!
Nachdem das Intro in Gedichtform beendet ist, und ich keine Ahnung habe, ob dieses selbst getextet oder zitiert ist, startet der erste von sieben, meist ziemlich langen, Songs. Und meine Vorfreude wich abrupt einer entsetzten Leere! Die Musik, die auf "The Only Thing I Love Is Hate" ertönt, zeichnet sich durch enormes Rumpeln, mäßiges Gitarrengefrickel und simpel programmierten Drumcomputer aus. In all dem Getöse ist eine Stimme zu hören, die wahrscheinlich der Grund ist, warum Fisherman's Friend erfunden wurden. Hinzu kommt, dass alle Nummern entsprechend schlicht gehaltene Kompositionen sind, die allerdings nicht im entferntesten etwas mit Avantgarde zu tun haben. Wenn überhaupt, könnte man dieses Prädikat dem recht modern gehaltenen, immerhin acht Seiten starken, Booklet zusprechen. Das war es dann aber auch. Auf die einzelnen Songs will ich gar nicht erst näher eingehen.
Die ernsthaften Bemühungen des Projektes, möchte ich in keiner Weise absprechen. Nur ist die Kellerproduktion nicht sonderlich förderlich, um eine größere Zuhörerschaft anzusprechen. Ich versuche mal den Sound der CD geographisch zu beschreiben. Die Vocals kommen irgendwo aus der Nähe von Istanbul, der Drumcomputer agiert in Kabul und die Gitarren spielen in Kalkutta. So in etwa kann man sich das Lautstärkeverhältnis der einzelnen Instrumente zueinander vorstellen, wenn man von Berlin aus hört. Ach ja! Da fehlt noch der Bass. Niedrige Frequenzen sucht man hier vergebens. Die sind wohl alle in den Tiefen des Marianengrabens gefallen, wo kaum Leben ist und ewige Finsternis herrscht. Und genau da gehört auch dieses Album hin!
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