Pandemia - Riven

Pandemia - Riven
Death Metal
erschienen am 23.05.2005 bei Metal Age Productions
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Riven
2. Stream of destinies
3. Weight of wisdom
4. Legion beneath
5. Us and them
6. Dispirited (Instrumental)
7. A place under the sun
8. The outbreak
9. All alone

Die Bloodchamber meint:

Der Ostblock bebt! Nach dem Fall des eisernen Vorhangs kamen Metalbands wie die Pilze aus dem Boden geschossen, von denen einige gar den internationalen Durchbruch schafften. Polen beispielsweise mauserte sich zu einer wahren Metalnation und spuckte Bands wie Vader, Behemoth oder – leider – Graveland aus. Tschechien dagegen blieb eher etwas tiefer im Underground, konnte aber mit Krabathor und Master´s Hammer seinerseits punkten.

Mitte der Neunziger hat eine weitere tschechische Band veröffentlichungstechnisch das Licht der weiten Metalwelt erblickt und folgte mittels 3 Demos und 2 CDs den Spuren der amerikanischen Vorbilder Morbid Angel. Was ich nun aber anhand dem ersten selbstgehörten Album „Riven“ hören kann, ist die Tatsache, dass in tschechischen Regionen der Warpantrieb noch nicht erfunden wurde, um die Lichtjahre zum Planeten „Altars Of Madness“ erreichen zu können. Man ist zwar fleißig am basteln und ausprobieren, aber so recht wollen die Antriebsdüsen noch nicht funktionieren. Zwar ist man weit von der NASA und deren Katastrophen entfernt, aber so ganz recht klappen will das Unterfangen einfach noch nicht. Mit dem Brecher „Us And Them“ (KEIN Pink Floyd-Cover) und dem Opening-Titeltrack Riven zeigt die Bande aber, zu welch großen Taten sie zukünftig fähig sein könnte. Großartige Instrumental-Fähigkeiten wechseln sich mit nackenbrechenden Tempowechsel ab und lassen immer wieder die Progressivität und Morbidität der morbiden Engel durchscheinen („Stream Of Destinies“).

Als Schwachpunkt entpuppt sich dagegen so manches Arrangement; wo die Vorbilder es schaffen, in ihren Songs flüssige Übergänge zu finden, haben die Tschechen noch einige Male das Problem, dass selbige auf „Riven“ öfter etwas konstruiert und ab und an gar nervig wirken, wie beispielsweise der Gitarrenpart bei „Weight Of Wisdom“. Für kranke Gitarrenharmonien gibt es halt keine allseits einsetzbare Formel. Der eine (Trey Azagtoth) beherrscht diese Fähigkeit, andere halt eher weniger. Aber wie bereits angesprochen: man sollte die Hoffnung nicht aufgeben und weiter sein Ding durchziehen. Schlecht ist „Riven“ nämlich bei weitem nicht, aber es fehlt halt noch einiges, um den großen zu zeigen, wie der Hase läuft!
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