A Traitor Like Judas - Nightmare Inc

A Traitor Like Judas - Nightmare Inc
Metalcore
erschienen am 16.11.2005 bei Dockyard 1
dauert 38:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Die without...
3. No more silence
4. Nightmare Inc.
5. From my cold dead hands
6. The swan
7. A good day to die
8. Memory hall
9. To the bones
10. You rip our guts out
11. On Freedom Square

Die Bloodchamber meint:

Gegen Band und Platte ist ja gar nix einzuwenden, ganz im Gegenteil. Was die Plattenfirma jedoch schon wieder an neuen Schubladen bemüht, um ihre Truppe an den Hörer zu bringen, löst dann doch leichte Würgekrämpfe aus. A TRAITOR LIKE JUDAS aus Braunschweig könnten also demnächst zur Speerspitze der „New Wave of Modern European Metal“ gehören, so, so. Als ob uns die „New Wave of American Heavy Metal“, welche das Überangebot an hart und modern rockenden US-amerikanischen Bands in den letzten Jahren in Worte fassen sollte, nicht schon genug irregeleitet hätte. Wie gewohnt hat das Problem auch wieder einmal eine ganz einfache Lösung: Hardcore-Roots und Deathmetal-Einflüsse in einen Mixer, einmal kräftig geschüttelt, et voilà – ein widerspenstiger Bastard namens A TRAITOR LIKE JUDAS.

Der Band ist ein recht individueller Gitarrensound eigen, der, ordentlich wild, aber nicht wahllos zusammengebastelt, mal in fetten, moshkompatiblen Riffwalzen, dann wieder in melodisch-filigranen, skandinavisch tönenden Fingerübungen schwelgt. Dabei werden härtetechnisch keine Kompromisse gemacht und trotzdem auch noch Räume für Melodien gelassen (die sich jedoch nur in der Gitarrenarbeit manifestieren; mit Melodic Vocals ist hier tote Hose). Eine Menge Breaks sorgen für reichlich Abwechslung; nur Brüllakrobat Björn bleibt bei seinen Leisten und brüllkreischt sich, zugegebenermaßen extrem aggressiv und auch extrem gekonnt, durch die gesamte Spielzeit, auch dann, wenn man gern mal eine andere Facette seines Könnens vernehmen möchte.

„Nightmare Inc.“ ist auf jeden Fall, auch dank seiner astreinen Produktion, eine sehr überzeugende Angelegenheit geworden. Auch wenn das Scheibchen die Spannung bis zum bitteren Ende nicht ganz halten kann und Mikromann Björn einem ab und zu schon mal die Nerven blank legt, brauchen A TRAITOR LIKE JUDAS den Vergleich mit bekannteren Metalcore-Acts keineswegs scheuen. „From My Cold Dead Hands“, „The Swan“ und der Titelsong sind auf jeden Fall fette Moshmonster vor dem Herrn und sollten die volle Aufmerksamkeit aller Genrefreunde an sich reißen.
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