Deicide - Legion

Deicide - Legion
Death Metal
erschienen in 1992 bei Roadrunner Records
dauert 29:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Satan Spawn
2. Dead But Dreaming
3. Repent To Die
4. Trifixion
5. Behead The Prophet
6. Holy Deception
7. In Hell I Burn
8. Revocate The Agitator

Die Bloodchamber meint:

DEICIDE - Dieser Name bürgt für ursprünglichen, knallharten Deathmetal ohne irgendwelchen überflüssigen Schnickschnack, dafür aber mit höchst satanischen Lyrics, wie man bereits an den Songtiteln erraten kann. Aber wie das nunmal bei vielen Death-Prügel-Bands so ist, ist das rein praktisch gesehen, kaum der Rede wert, da man aufgrund der Geschwindigkeit der Songs und des abartigen Gekeife und Gegrunze sowieso nur schwer irgendwelche zuordenbaren Silben heraushören kann.
Da ich persönlich zwar nicht wirklich verstehen kann, weshalb die Band bei vielen Leuten durchaus eine Art Kultstatus besitzt, aber es natürlich respektiere, kann ich auch nur meinen persönlichen Eindruck zum Besten geben, und der gestaltet sich folgendermassen: Knüppeln bis der Arzt kommt und die kaputten Finger verarzten muss, dazwischen mal das eine oder andere Gitarren-Hypersolo, ab und an auch mal ein paar Mitgröhlpassagen und an wenigen Stellen, wo die Drums und Vocals mal nicht alles überdecken, zeigt sich auch mal schüchtern ein gelungenes Gitarrenriff.
Letztendlich läuft die Scheibe aber relativ emotionslos an mir vorüber, und verschwindet trotz spieltechnischer Raffinesse irgendwo im Sumpf des Mittelmasses.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Monte Conner, seines Zeichens A&R Manager von Roadrunner, sitzt eines Tages nichts ahnend an seinem Schreibtisch, als ein damals noch recht junger und unbekannter, nichtsdestotrotz aber schon mächtig großspuriger Glen Benton in sein Büro stürmt, ihm ein Demotape seiner Band AMON auf den Tisch pfeffert und brüllt: „Nimm uns unter Vertrag, du verdammtes Arschloch!“.

Bereits einen Tag später erhält Benton den Anruf, dass die Verträge schon per Post auf dem Weg zu ihm seien. Conners Gespür für gute Bands behält auch in diesem Fall Recht. Ende 1989 benennt sich die Band in DEICIDE um und veröffentlicht ihr Debütalbum. Zusammen mit dem Debüt ist „Legion“ wohl am meisten für den Kultstatus dieser Band verantwortlich, denn solch bärenstarkes Material hat die Band nie wieder veröffentlicht.

„Legion“ ist purer Death Metal. Keine Melodien und leicht nachvollziehbare Songstrukturen, sondern stahlharte und brutale Gitarren- und Schlagzeugattacken. Die Band spielt sich durch chaotische Riffs und Songstrukturen, Benton schreit sich die Seele aus dem Hals und huldigt den Gehörnten, dass es eine wahre Freude ist. Je vertrauter man aber mit dem Material wird, desto mehr beginnen sich die Stücke zu erschließen und das vermeintliche Chaos ordnet sich. DEICIDE verbraten auf „Legion“ einige ihrer geilsten Riffsalven. Jedem Old School Death Metal Jünger sollte bei Titeln wie „Dead But Dreaming“, „Repent To Die“, „Holy Deception“ oder „Revocate The Agitator“ das Wasser im Munde zusammen laufen!

Für mich zählt „Legion“ auch heute noch zu einem der geilsten Death Metal Alben schlechthin. Unverfälscht, trendfrei, bösartig und mit einer gehörigen Fuck Off Attitüde ausgestattet. Gerade im Gesangsbereich könnten einige der modernen Death Metal Bands eine dicke Scheibe von „Legion“ abschneiden, denn hier wurde noch ohne Effekte oder sonstiges gearbeitet. Glen, du hast das letzte Wort: „This album was recorded with no harmonizer on my vocals, so for all my vocal critics, SUFFER“.
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