Soulrelic - Love Is A Lie We Both Believed

Soulrelic - Love Is A Lie We Both Believed
Gothic Rock
erschienen am 13.01.2006 bei Spinefarm Records
dauert 42:45 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hollow Craving
2. Tears of Deceit
3. Dying Angels
4. Down on my Path
5. The Key
6. Kiss of a Saint
7. The Rain of Sorrow
8. Still Breathing
9. It´s all so Easy
10. Burned to Ashes

Die Bloodchamber meint:

Na Prima! Zum Jahresabschluss darf ich als alteingesessener Gothic Rock Rezensent die Band SOULRELIC präsentieren. Glam Goth Pop aus Finnland mit fünf Typen auf dem Cd-Cover, die darauf warten mal ordentlich losheulen zu dürfen und den Ersteindruck mit dem herzerweichenden Titel „Love is a Lie we both believed“ abrunden. Inzwischen ist die Szene leider auch völlig ausgelutscht! Jeder kleine Pups springt auf den langsam aber sicher abgefahrenen Zug im Schatten von WITHIN TEMPTATION und NIGHTWISH auf, um kleine Teens zu begeistern und wilden Schnulzpartys zu fröhnen. Dass dabei häufig die Musik in Vergessenheit gerät, auf Gefühl, ansprechende Melodien und einen eigenen Stil verzichtet wird, trägt dazu bei, dass einem die Tränen in die Augen steigen, wenn man an die dieses Jahr verstorbenen Götter SENTENCED denkt. Warum nur macht ihr nicht einfach, worauf IHR Lust habt, statt anderes zu kopieren und Standardmelodien und Riffs runterzurattern???

Die Musik von SOULRELIC ist schnell beschrieben: Ein säuselnder Sänger, der sein Mikro zu fröhlichen und supereingängigen Rhythmen befummelt, zwei absolute Gitarrengötter, die die einfallsreichsten Riffs aller Zeiten präsentieren, Drums, die so spektakulär klingen wie das Herunterfallen eines Marmeladenbrots und schließlich ein Keyboarder, der an seinem Gerät seinem Namen (Jay Hölli) völlig gerecht wird. Die völlig überladene Hölle an Geklimper lässt er nämlich auf den Hörer los und zerdudelt damit beinahe jeden einzelnen Song. Warum nur, wenn doch die Musik so viele Emotionen vermitteln soll, spielen die Jungs nicht auch emotional? Sicherlich gibt es Leute da draußen, die mit diesem atemberaubenden Spektakel etwas anfangen können. Ich zähle mich allerdings nicht dazu. Viel zu häufig hab ich so was schon besser gehört, viel zu sehr vermisse ich eine gewisse, eigenständige Note in dem Sound von SOULRELIC.

Wer sich dennoch für finnischen Gothic Rock mit Glamnote im Schatten von HIM und Konsorten interessiert und alles mitnimmt was geht, der darf ruhig mal in „Love is a Lie we both believed“ reinhören. Eingängig ist das Ganze ja und für Zwischendurch vielleicht auch mal interessant, mehr aber auch nicht. 3 Punkte!
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