Ruins - Spun Forth As Dark Nets

Ruins - Spun Forth As Dark Nets
Death Black Metal
erschienen in 2005 bei Neurotic Records
dauert 43:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Spun Forth As Dark Nets
2. Cold Dark Sea
3. Long And Mournful Shores
4. Draw Near The Ice
5. No Trace Or Rumour
6. The Ends of the Earth
7. Loops of Time
8. Feed the Emptiness

Die Bloodchamber meint:

Wer kennt ihn nicht, meinen Freund Taz, den Tasmanischen Teufel von den Looney Toones, der sich in wild kreiselnder Bewegung alles einverleiben will, was ihm in die Quere kommt. Stellt sich jetzt die Frage, was soll das nun eigentlich? Ganz einfach. Ruins ist eine Band, die ebenfalls aus Tasmanien kommt und sich als musikalische Zielsetzung gesteckt hat, mit ihrem Black Metal alles niederzuwalzen. Ist der Vergleich soweit einleuchtend? Ich hoffe schon.
Die Band besteht nur aus zwei Mann, was mich gleich wieder zweifeln lässt, denn Ein- oder Zwei-Mann-Bands stellen durch ein meist zu eng eingeschnürtes Korsett selten was herausragendes auf die Beine. Zu diesen Ausnahmen kann man das Debüt der Band „Spun Forth As Dark Nets“ glücklicherweise mit hinzuzählen. Zwar wird hier nichts grundliegend Neues aus der Taufe gehoben, doch der zeitweise an Satyricon oder Darkthrone erinnernde Stil (sollte das daran liegen, dass letztere auch nur zwei Leute sind?) hat eine enorm dichte Atmosphäre und Komplexität vorzuweisen. Auch wird an den richtigen Stellen ein wenig Todesmörtel mit beigemischt, dass die Stilmelange, die über die Weltmeere zu uns kommt, ein gefestigtes Fundament bekommen hat.
Das Drumming wurde schlicht gehalten, was die kalte Struktur der Songs wohltuend unterstreicht. Das Tempo variiert ständig, der wuchtige Bass treibt den Groove straight durch die Boxen und die krächzenden Gesangslinien paaren sich gekonnt mit dem Rest. Abwechslung wird also angeboten und der Hörer wird diese dankbar annehmen.
Der Sound des Albums ist über jeden Zweifel erhaben, was nicht zuletzt darin liegt, dass Master-Mixer Tue Madsen hier seine Regler im Spiel hatte. Was der anpackt, hat halt Hand und Fuß.
Also, warum sollte man sich diese CD nun zulegen? Wer rohen, kalten Black-Metal mag, wir hier fündig werden. Der Sound klingt frisch und modern, die Strukturen wirken nie überladen und ein gewisser Exotenbonus ist auch nicht zu verleugnen. Als kaufhemmend wäre dann aber folgender Aspekt zu erwähnen: Nie erreichen Ruins mit ihren Songs einen hohen Wiedererkennungswert. Das war es dann aber auch. Unterm Strich ein sehr gut gelungendes Debüt, was die Australier abliefern. Zwar werden sie es schwer haben, an die Klasse und die, wenn man davon sprechen kann, Popularität der skandinavischen Bands heranzureichen, aber der eingeschlagene Weg ist der Richtige!
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