Dawn Of Perception - Fragments (EP)

Dawn Of Perception - Fragments (EP)
Melodic Death Black Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 33:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Awaken
2. Final Prayer
3. Storm Inside the Hourglass
4. Fall
5. Hidden Emotions
6. Unveiled Masquerade

Die Bloodchamber meint:

Buarg, mein lieber Herr Gesangsverein, mit dieser Platte habe ich lange gehadert – nur, um am Ende doch das Haupte zu neigen. Ausschlaggebend dürfte wohl die Tatsache gewesen sein, dass gleich mehrere Personen nach dem ersten Track mit flehenden Augen zu mir sagten: „Bitte, mach das aus.“ Der Höhepunkt war eine holde Dame, die dies schon nach einer guten Minute von sich gab. Woran liegt es? Nun, meiner eigenen Einschätzung nach stirbt die Band den Heldentod beim Gesang von Herrn Schaffert. Das hohle Geröchele, Gerotze und leidvolle Singen (welches noch am ehesten Punkten kann) wirkt atonal, deplaziert und leider auch zu sehr gekünstelt, um glaubwürdig oder fesselnd zu wirken. Gerade bei Black Metal Vocals sollte aber die Glaubwürdigkeit (meiner Meinung nach, ein Experte darf mich gerne belehren) im Vordergrund stehen. Atmosphärisch ist die Band dann leider auch noch tief weit unten angesiedelt, abgesehen von der ordentlichen Gitarrenarbeit will mir partout nichts im Ohr verbleiben. Schade, denn die Combo existiert nunmehr erst seit 2 Jahren, aber andererseits bleibt dann noch genug Zeit, um nach auf der Karriereleiter die erste Sprosse zu erklimmen. Die Produktion klingt auch zu verrauscht und reißt den Höreindruck weiter nach unten. Über die restlichen Songs will ich kein Wort verlieren, da ich schon jeden Track einzeln hören müsste, um was zu schreiben – wahrlich kein Attribut, dass der geneigten Leserschaft etwas bringt. Bleibt mir eine Platte nicht im Gedächtnis, kann es wirklich nicht sehr gut gewesen sein. Das „Melodic Metal“ in der Genre-zuteilung bezieht sich auf die cleanen Passagen des Sängers, als Anmerkung!

Fazit: Außer den Gitarristen und der 08/15 Rhythmus-Fraktion gibt’s nichts positives zu vermelden. Das Songwriting ist pathetisch/harmlos/flach, der Gesang 90% der Zeit absolut Nervraubend und das gesamte Debüt kommt für meinen Geschmack viel zu schnell. Verglichen mit der unterirdischen Veröffentlichung von „Heiligs Blechle“ anno dazumals sind es hier zwar 10 Punkte, aber dennoch bleibe ich bei 3 Punkten, die sehr geschmeichelt sind. Nicht jede UG-Combo sollte direkt eine Platte aufnehmen, hier gibt es zu viele offene Baustellen. Nichts für ungut, da ist sicherlich mehr möglich!
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