Hatred [DE] - Fractured

Hatred [DE] - Fractured
Thrash Metal
erschienen in 2003 als Eigenproduktion
dauert ~21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Overlord
2. Fractured by Fear
3. No escape
4. Metal Massacre
5. Sleeper

Die Bloodchamber meint:

Tja, unbedarft antwortet man auf eine Quatro-Review-Vergabe und hoffend und bangend, was denn nun kommen mag, sitzt man daheim und wartet auf das Päckchen. Kaum angekommen (und aufgerissen) purzelte mir erstmal die CD (samt schicken Booklet und CD-Cover) von HATRED in die Hand und da der weit aufgerissen Discman samt Kopfhörer nach neuer Nahrung lechzte, auf ins Gefecht!

HATRED spielen eine Mischung aus 80-Jahre Trash Metal und Stilelementen des Power-Metals (Unwort des Jahres 2002, was da alles als Power Metal in den Läden stand...) ala Chinchilla, würde ich mal direkt sagen. Diese Stilelemente beschränken sich aber meist auf den Chorus- bzw. Zweitstimmengesang, der wirklich angenehm und sehr abwechslungsreich in den Ohren erklingt. Aber genug Schubladendenken, jetzt mal ans Eingemachte! Die Musik von Hatred (alles ausgezeichnete Instrumentalisten bzw. auch Vokalisten, klingt besser als manche CD die im Laden steht) ist superb und hat absolut Power, jeder der Musiker geht gerne in Sachen Geschwindigkeit ein Risiko ein (Lob an den Drummer, wieder eine neue deutsche Urgewalt, supergeile Trash-Drummings und absolut Timinggenau!) und deswegen klingt der Silberling im Vergleich zu anderen Underground-Bands auch nicht langatmig, langweilig oder nach ersten wackeligen Gehversuchen. Apropos wackelig, die Band ist sich 1000% sicher WAS sie spielen wollen, eine dermaßen tighte Trash Metal Band hab ich selten gehört.
Zu den Songs, „Overlord“ ist ein ziemlicher Upspeed Banger der direkt die Füße mitwippen lässt, das Gitarrengewichse im Solo bläst einen die Haare (ferner man welche hat, vielen Dank lieber Haarausfall!) direkt Richtung Süden und der Gesang klingt geil aggressiv – super! Teilweise höre ich bei dem Sänger etwas James Hetfield in der Stimme (aber zu den guten alten Zeiten), und auch die hohen Schreie sitzen perfekt – Hut ab, sowas hört man im Underground selten! „Fractured by fear“ fängt auch mit viel Eiern an, wird dann aber gemächlicher (betrifft aber wirklich nur das Tempo) und hier kann man eher den Bass heraushören – und tralala, die Twin Vocals setzten erstmals ein und dafür ein doppeltes Daumen hoch, klingt endgeil. Bei diesem Song fällt auch das geile Riff auf, klingt nach seligen 80er Jahren, geil. „No Escape“ fängt mit fast schon Iced-Earth klingendem cleanem Egitarren Intro an, lediglich das gesprochene Intro klingt etwas kitschig. Danach fängt wieder die gute Gitarrenarbeit an und auch hier setzt man auf gedämpftes Tempo und eingängige Chorus (wenngleich der „cleane“ Gesang weggelassen wird), dafür setzt hier mal ab und zu ein Grunzer der Marke Mikro trifft Darmzoten ein. Nicht mein Ding, klingt aber ganz gut. Für „Metal Massacre“ gibt’s auch einen fetten Extrapunkt in der Gesamtwertung, da hier lyrisch ein Schulterschlag mit dem ach so verfeindetem Hip Hop getan wird, denn den Jungs von HATRED ist es egal ob Metaller oder Hip Hopper, hauptsache man geht gemeinsam gegen das braune Nazipack an. Leider ist der Song, was das Riffing und gerade das powervolle Drumming betrifft der schwächeste Song des Albums, klingt hier vergleichsweise dünn, dafür hört man den schönen Triolen-Bass. Das Gitarrensolo entschädigt aber dann doch noch und die Lyriks verdienen respekt. „Sleeper rundet dann die ganze Sache nochmals ab, fängt auch wieder im Midtempo an (schönes Riff), wird getragen von guter Drumarbeit und glänz wieder mit eingängigen Chorushymnen.

Fazit: Insgesamt eine sehr respektable Leistung die HATRED da abliefert, alle Instrumente sind geil eingespielt (hervorzuheben ist keiner!) und Sänger Matthias Mauer muss sich stimmlich nicht verstecken. Ich vergleiche aber hier nicht mit anderen Trash Metal Bands (kenne auch garnicht so viele), denke aber das sollte man bei Underground Bands vermeiden. Klingt auf jeden Fall sehr gut ist sein Geld mehr als Wert (wenngleich die Laufzeit mit 21 min. etwas knapp ist) – einzig die Produktion ist, auch für Undergroundverhältnisse nicht das Beste, dafür klingt das Schlagzeug trotz aller Leistung des Mannes der es prügelt einfach nicht fett genug und auch die Gitarren könnten bei dieser Musik einfach mehr tiefe vertragen. Das ist aber meine Meinung und es steht jedem frei, für das wenige Geld das es kostet sich eine CD zu kaufen und für sich selber zu entscheiden!
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