Steep - Silence Is Not Golden

Steep - Silence Is Not Golden
Modern Metal
erschienen in 2006 bei Dies Irae Records
dauert 54:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Silence Is Not Golden
2. Rise
3. Thousand Years
4. Redefine
5. Devouring
6. Fingerthroat
7. Sweet Leech
8. Legions Of Hate
9. Unnatural Disaster
10. All Dead
11. The Empire Of Grief
12. Bonustracks:
13. Complete Lack Of Ideals and Integrity
14. Change
15. Saints

Die Bloodchamber meint:

Modern Thrash Metal? Metalcore? Oder beides? Bei STEEP kann man sich da nicht so genau festlegen, weil sie vom Büffet überall mal ein bisschen kosten. Zumindest wenn man ein Finne ist, hat das noch ein bisschen was mit Originalität zu tun, da im Land von Nightwish und The Rasmus das Weite-Hosen-Genre noch nicht so leergespielt wurde wie beispielsweise hinter dem großen Teich. An sich gibt es an „Silence Is Not Golden“ auch nicht so viel rumzumäkeln; viel Bemerkenswertes findet man allerdings auch nicht.

Das Quintett schrotet sich durch elf (plus drei Bonustracks) Moshpit-Epen; groovt dabei die meiste Zeit ganz lässig vor sich hin, drückt ab und zu auch mal heftig auf Tube oder setzt einen Break zum Slow-Mo-Part. Rifftechnisch verbaut man dabei alles, was der wohlgeordnete Thrash-Haushalt so hergibt und ist sich auch für die ein oder andere hochmelodische Saitenzauberei nicht zu schade. Die gekonnte Gitarrenarbeit ist dabei auch die absolute Stärke der Band.
Schade nur, dass die wenigsten Songs richtig zünden wollen. Zwar entwickelt sich der Titelsong zu einem fetten Ohrwurm und auch das Uptempo-Massaker „Fingerthroat“ weiß angenehme Akzente zu setzen (zumindest sind das die beiden Songs, bei denen die Rezensentin ihren Platz vor dem Rechner spontan verließ und wild im Zimmer herumsprang), insgesamt sind die Momente, in denen man wirklich interessiert die Ohren spitzt auf „Silence Is Not Golden“ etwas dünn gesät.

Das liegt sowohl am zu oft durchgezogenen Midtempo, aber auch ein bisschen am Vokalisten. Der Mann mit dem wohlklingenden Namen Samuli Kuusinen ist ein waschechter Hardcore-Shouter und hat den netten Hinweis „Stimme variieren!“ bisher immer konsequent ignoriert. So strengen seine Bemühungen auf die Dauer von elf Songs dann doch etwas an.
STEEP haben auf jeden Fall das Potential richtig fett arschtretende, und vor allem auch fesselnde Musik abzuliefern. Wenn sie sich bei den Kompositionen demnächst mehr aufs Wesentliche konzentrieren, mit weniger Songs mehr Aufmerksamkeit einstreichen und Samuli gut gemeinte Ratschläge in Zukunft nicht mehr mit einem blauen Auge belohnt, könnte es bald so weit sein. Aber was soll’s: Die Genregenossen Chimaira sind auch erfolgreich, obwohl sie einige Schwächen mit STEEP teilen.
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