Goathemy - Frostland

Goathemy - Frostland
Melodic Black Metal
erschienen in 2006 bei Rebellion Brothers
dauert 42:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. New Era Of Disgust
2. Cursing The Venomous Waters
3. My Demons
4. Sweet Purgatory
5. Rebellion Morningstar
6. Frostland
7. Opus Funerale
8. Hands Of Immorality
9. Cold Sky Promise

Die Bloodchamber meint:

Goathemy sind eine von Hunderten Black-Metal-Bands, die ''Goat'' im Namen verwenden. Allerdings haben die Finnen im Gegensatz zu den anderen wenigstens eine Ziege mit im Line-Up, in Form der zweiten Gesangsstimme namens Dark. Auch das spricht schon wieder für enormen Einfallsreichtum. Musikalisch fährt die Band einen melodischen und melancholischen Kurs, ohne aber die typischen Black-Metal-Elemente außer Acht zu lassen. Doch dazu später mehr.
Der Einstieg in ''Frostland'' fällt dann aber erstmal recht ernüchternd aus. Zwar baut sich im ersten Anklang des instrumentalen Beginns noch eine Spannung auf, jedoch weicht diese abrupt mit dem Einsatz der Drums. Die Schießbude klingt, als ob man sie in Bettdecken eingehüllt hätte. Das ändert sich im Laufe des Albums, oder man gewöhnt sich einfach dran. Ganz anders hören sich die Becken an, insbesondere Hi-Hat und Ride. Diese sind derartig laut und aufdringlich in den Vordergrund gestellt worden, dass diese einfach nur nerven! Bleiben wir noch beim Drumming. Was ich vom Drummer Ghost halten soll, ist mir nicht so ganz klar. Dieser geht äußerst stupide seine Arbeit an und das, obwohl rein von der Rhythmik mehr drin gewesen wäre. Denn 4/4-Takt als solcher spielt in der Musik von Goathemy kaum eine Rolle. Viel 3/4 oder teilweise sogar 7/8 bestimmt die Musik. Leider schafft der Drummer es nicht diesen Anforderungen wirklich gerecht zu werden.
Ansonsten gibt es nicht mehr an den Instrumenten auszusetzen. Die Saitenquäler arbeiten solide und bauen eine kalte aber irgendwie auch behagliche Stimmung auf. Das klingt jetzt nicht so, als würde das zusammen passen, ist aber so. Und genau die Zwitterstimmung ist der rote Faden von ''Frostland''. Wie schon erwähnt, werden die Black-Metal-Elemente nicht vergessen. Und dieses Getrümmer mischt sich munter mit extrem melodischen Phasen. Das krächzende Keifen von Sänger Goath (noch 'ne Ziege) wechselt sich ab mit dem Schöngesang von Dark, die für meinen Geschmack allerdings etwas mehr aus dem Hintergrund hätte heraustreten dürfen.
Die Produktion ist nicht sonderlich herausragend, aber für Black-Metal-Verhältnisse als Standard zu werten, mal vom Schlagzeug abgesehen. ''Frostland'' ist eine kompositorisch durchaus überzeugende Debüt-Veröffentlichung geworden, die allerdings in den bereits bemängelten Parts deutlich verbessert werden muss. Dennoch sollte jeder, der weiblichen Gesang nicht gleich in die Niederhöllen verbannt, mal ein Ohr voll zu sich nehmen.
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