Twilightning - Bedlam (EP)

Twilightning - Bedlam (EP)
Melodic Heavy Metal / Progressive Rock
erschienen am 31.03.2006 bei Spinefarm Records
dauert 21:20 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Space of Disgrace
2. Rolling Heads
3. Sex Jail
4. Plague Overload
5. Train to Bedlam

Die Bloodchamber meint:

Twilightning sind mir ja nicht unbekannt - die Band hat mich mit ihrem Melodic Metal Debüt damals total überzeugen können und einen sehr guten, wenn auch nicht perfekten Nachfolger mit "Plague House Puppet Show" nachgelegt. Nun kommt mit Bedlam ein Hybrid zwischen EP und Album raus und ich war vorab gespannt, ob Twilightning nochmals zu der starken Musik, welche sie auf Delirium Veil zeigten, zurückkehren können. Ich nehme es mal vorweg: Nein, sie sind nicht auf dem Melodic Metal Trip geblieben. Aber: Ja, die Musik ist bärenstark!
Schon der Opener "Space of Disgrace" zeigt deutlich die Hard-Rock Wurzeln der Band und man merkt deutlich, dass das Tempo zurückgenommen wurde. Auch neigt der Fronter nicht mehr zu so "hohen" Stimmlagen, wenngleich er sie doch jedesmal sehr gut einsetzen kann. Die restlichen Musiker stehen nicht zur Debatte, sind sie doch alle ausnahmslos gut. Wichtig ist auch, dass der Keyboard-Anteil der Musik zurückgegangen ist und die symphatischen Finnen wesentlich rockiger rüber kommen. Der bittere Nachgeschmack: Gefällt das den alten Fans der Band? Ich bezweifele zumindest, dass "Bedlam" in Melodic Metal Kreisen gefallen kann. Die Band geht eher in die melodische Prog Metal / Heavy Metal Richtung, wobei es schwer zu kategorisieren ist (und das sehe ich als einen dicken Pluspunkt an!). Das komplett mit Gitarren und seichten Drums gehaltene "Train to Bedlam" klingt auch sehr gut, geht flott ins Ohr und macht Spaß, ist aber sicherlich der ungewöhnlichste Track, den ich von der Band je gehört habe. Die Produktion, soviel sei gesagt, klingt recht fett und scheint zumindest bei mir keinerlei Schwächen zu offenbahren.

Fazit: Sicherlich ein recht ungewöhnliches Album einer ehemaligen Melodic Metal "Kiddie"Gruppe, jedoch ein sehr erwachsenes Stück Musik und ich finde, die Band hat die richtige Möglichkeit gewählt, um der Stagnation in diesem Genre zu entkommen. Beide Daumen hoch, 8 Punkte für das Mini-Album.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Nach zwei Full-Length-Alben liefern TWILIGHTNING die MCD „Bedlam“ ab. Kaum zu glauben, dass die Finnen schon acht Jahre zusammen musizieren, denn dieser Scheibe fehlt eindeutig die Eigenständigkeit.

Der Opener klingt teilweise nach Edguy und wird mit La-La-La-Gesängen beendet, bevor „Rolling Heads“ mit Riffs a la The Darkness beginnt, das mit einem nervigen Lach-Outro ausklingt. Ja, Parallelen zu Genrebands sind wirklich bei allen Stücken zu ziehen. Ob Europe („Plague Overload“) oder Bon Jovi (Train To Bedlam“), Ideen der Achtziger werden hier einfach ins Jahr 2006 befördert.

Genrefreunde des charttauglichen Hardrocks und klischeehafter Lyrics mag es eventuell gefallen, aber ich finde es einfach grauenhaft.
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