Miksha - Collect Your Hazardous Waste

Miksha - Collect Your Hazardous Waste
Industrial
erschienen am 28.04.2006 bei Anticulture Records
dauert 54:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Locomotive
2. Reflect, conclude, return
3. Beautiful war
4. Consept bi polar
5. What fight
6. Win win
7. First in line
8. Behind the scenes
9. So solid
10. The hunger
11. The coop
12. Sedated

Die Bloodchamber meint:

Im ganz ganz hohen Norden, da, wo die Sonne sich gleich mal monatelang kaum blicken lässt. Dort, wo Fuchs und Hase sich nicht mehr ‚Gute Nacht“ sagen können, weil sie schon längst erfroren oder vor Langeweile gestorben sind. Genau an diesem trostlosen Fleckchen Erde, im norwegischen Vadsø nämlich, hat eine Band beschlossen, die fette Industrial-Metal-Keule zu schwingen. Mittlerweile musizieren MIKSHA aber im belebteren Trondheim und präsentieren sogleich ein zwischen Dancefloor und Moshpit pendelndes Debütalbum. Parallelen zu Fear Factory und Mnemic sind in ihrem klinisch harten Eisen zu finden, insgesamt bekommt man jedoch einen ungewohnten und partiell sogar recht originellen Crossover auf die Ohren.

Schwere, simple Riffs, angereichert mit Beats, Keyboards und jeder Menge Samples sind hier angesagt. Dabei wird teilweise schon ordentlich aggressiv zu Werke gegangen, die tanzbaren und atmosphärischen Parts machen jedoch den dominanten Teil aus. Darüber gibt es kraftvoll leidendes Gebrüll, düsteren Sprechgesang und auch melodischen Gesang. Dass im Werbezettel von Metalcore Riffing die Rede ist, sollte man nicht für bare Münze nehmen. Die hier angepeilte Zielgruppe wird auf „Collect Your Hazardous Waste“ so gut wie nichts finden, das ihr gefällt.

Auch wenn sich das alles bis jetzt ziemlich gut anhört und dem geneigten Industrial-Fan auch hier und da gut munden dürfte, hat MIKSHAs Erstling einige Schwächen. Man will wieder mal zu viel: Viele Breaks und Zwischenspiele sollen für Abwechslung sorgen, machen jedoch meist etwas konfus. Die Keyboardpassagen sind manchmal überladen, die elektronischen Spielereien erinnern oft an einen amoklaufenden Spielautomaten. Das hat zur Folge, dass die Kompositionen zerfahren wirken, nicht auf den Punkt kommen und zudem mangels guter Melodien wenig fesseln können. Vielleicht ist es aber auch der Anspruch der Band, einem ordentlich das Hirn durchzuquirlen und kaum etwas anderes als Verwirrung zurückzulassen. Bei durchgedrehten Nordländern kann man das ja nie so genau wissen.
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