Heiligs Blechle - For A Last Night

Heiligs Blechle - For A Last Night
Metal
erschienen in 2002 als Eigenproduktion
dauert 28:15 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Into the Dungeon
2. End of a Dream
3. Sad Thoughts
4. Dance in Despair
5. Sacred Lands
6. For a last night
7. Deceiver

Die Bloodchamber meint:

Nie in meiner bisherigen Redakteurs-Karriere habe ich so lange gebraucht, ein Review fertig zu stellen wie dieses hier. Das liegt zum einen an einem krankheitsbedingten Ausfall, zum anderen an der Tatsache, daß ich noch nie eine so schlechte CD wie diese vor mir hatte und nun vor dem Probleme stehe, meine Kritik in einigermaßen konforme Bahnen zu lenken.
Vorab aber das positive: Aus einem persönlichen Email-Wechsel weiß ich, das die Jungs von Heiligs Blechle einfach nur aus purer Lebenslust Heavy Metal machen, ihren Lebensstil feiern wollen und die CD nur zum Selbstkostenpreis vertackern wollen. Ob der nun aber bei 4 € liegt wage ich zu bezweifeln, außer man rechnet Porto und Verpackung mit bei. Zum anderen finde ich es immer super, wenn eine Band nicht mit „Tausend-Euro-Kostenpunkt“-Produktionen ihren Metal auf Platte brennt (also Proberaumaufnahmen usw.) denn ich kenne viele Bands die ihre teils katastrophalen Live-Fähigkeiten mit einer viel zu guten Produktion (gerade im Bereich Vocals) verschleiern. Damit komme ich aber direkt zum Negativen: Wenn man schon Proberaumaufnahmen macht und so mit „Können“ glänzt, dann müsste auch Können vorhanden seien. Ich gehe – außer auf Dance in Despair – nicht weiter auf die Songs ein, denn es gibt so gut wie nirgendswo einen guten Ansatz in der Musik zu finden. Es fängt an bei dem unsagbar schlecht gegrunztem „Gesang“ von Sänger Martin Knötzele (Tip von mir, laß das „Mighty Voice“ aus deinem Namen!) dem ich absolut GAR NICHTS abgewinnen kann. Man kann jetzt auch davon halten was man will aber wenn man seine Musik „True Heavy Metal“ nennt zwingt man sich in eine Schublade mit Manowar und Konsorten und da ist nun mal der Gesang das wichtigste an der Band. Hier ist es definitiv das schlechteste. Anzumerken seie, daß sie Band "True Heavy Metal" als eine Bezeichnung für "Metal der vom Herzen kommt" sehen, allerdings ist dies in dem modernen Schubladendenken (bläh!) zu irreführend, dann könnte Power Metal ja auch kräftiger Melodic Metal seien... Auch die (wenigen) cleanen Vocallines wie bei Sad thoughts sind einfach schwachbrüstig gesungen (viel eher geredet) und lassen einen keinen Spaß an der Musik von HB finden. Die anderen Teilnehmer der Band kämpfen teilweise mit echten Timingproblemen, was man aber noch mit einem Lächeln runterspielen kann. Zudem seie zu erwähnen (was ja nicht unerwähnenswert ist) daß HB kaum eine hängenbleibende Melodie geschweige denn eine vernünftige Melodie gefunden haben uns somit das Werk ziemlich eindruckslos (sieht man von den negativen Eindrücken ab) an einem vorbei rauscht.
Eingehen möchte ich an dieser Stelle auf „Dance in Despair“: Ich vermute einfach mal das Gerrit P. Mutz (Sänger von Sacred Steel) ein Freund der Band ist, denn er singt dieses Kleinod der akustischen Vergewaltigung. Im Gegensatz zu den anderen Songs ist hier die Band eigentlich recht tight zusammen, aber die Stimme ist wie ein Schlag in die Fresse. So ein abgequetschtes Gehudel hatte ich gar nicht in den Ohren als ich die letzte Sacred Steel Platte gehört habe – soviel zu meiner Meinung zu den „Tausend-€-Produktionen“.

Somit hat die Platte eigentlich 3 gute Sachen:
1.) Sie kommt vom Herzen
2.) Sie glänzt nicht mit verstecktem Unvermögen – sondern offenbart ehrlich alle Schwächen!
3.) Ich werde wohl nie ein Sacred-Steel Livekonzert sehen, da ich jetzt weiß was mich erwartet!
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