Divercia - Modus Operandi

Divercia - Modus Operandi
Gothic Metal
erschienen in 2002 bei Hammerheart Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lead IN
2. Transylvanian [love]
3. Everlasting
4. The Heart of Atlantis
5. As Mist Descends
6. Modus Operandi
7. To Forgive
8. Hollowed
9. Eighthundred and Seventynine
10. Vaya con Diablos
11. Planeteer

Die Bloodchamber meint:

Ich erinnere mich noch an eine Diskussion bei uns im Forum, wo über eine Platte (Puritanical Euphoric Misanthropia) von Dimmu Borgir gestritten wurde. Es fiel auch von einer kritischen Stimme der Vergleich der CD mit Mc Donalds und anderen Fastfood-Ketten...von wegen lecker aussehendes Essen, das geschmacklich nicht so der Bringer ist. Ich denke, dass sich diese bildhafte Darstellung auch wunderbar bei dem Debut der Jungen Finnen von Divercia anwenden lässt. Denn bei dieser Platte treffen ganz hervorragend alle Dinge zusammen, die heutzutage viele Fans stark kritisieren und die Plattenindustrie letzten Endes sich selbst in Verruf hat bringen lassen. Es stellt sich nämlich einfach die Frage, wer bei der derzeitigen enormen Flut von Veröffentlichungen sein Geld für einen Blender wie diese CD ausgeben soll.
Hier wurde nämlich offenbar probiert, eine halbfertige Band mit Gewalt auf den durch HIM, 69Eyes und Nightwish ins Rollen gebrachten Gothic-Zug aufspringen zu lassen. So kann man Aufmachung und Produktion wie so oft nur die besten Zeugnisse ausstellen. Alles, um mal den Hamburgervergleich zu bringen, wird erstmal ganz ansprechend serviert, so dass man einen ganz gehörigen Appetit bekommen könnte. Instrumental zeigen sich Divercia auch durchaus fähig und können schon mir ein paar netten Riffs aufwarten. Nur, und das ist echt tragisch, fehlt es der Band einfach noch völlig an Reife, um ihr durchaus vorhandenes Können auch in die richtigen Bahnen lenken zu können.
Die Songs sind einfach nur nichtssagend unspektakulär, klamm an fesselnden Momenten und Emotionen und huschen somit wie die berüchtige graue Maus an einem vorbei. Dazu trägt vor allem auch Sänger Jyri mit seiner reichlich schwachbrüstigen Stimme und seinen immerzu gleich klingenden, völlig einfallslosen Gesangslinien einen großen Teil bei und stellt vielleicht sogar den wesentlichen Schwachpunkt der Band dar.
Ein guter Song wie "Everlasting" bleibt somit die Aussnahme, so dass ich leider von einem Schnellschuss sprechen muss. Das klingt jetzt vielleicht alles etwas schlimmer, als es in Wirklichkeit ist, denn anhörbar ist die Scheibe in jedem Fall. Das nächste mal halt etwas mehr Eigenständigkeit im Sound und mehr Kreativität in den Melodien und die Sache sieht schon ganz anders aus. Fans der oben genannten Bands dürfen mal reinhören.
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