Various Artists - Nocturnal Empire Compilation Volume 2

Various Artists - Nocturnal Empire Compilation Volume 2
erschienen in 2005 bei Nocturnal Empire
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Abonos- Duh Predaka
2. Mondragon- Waiting For
3. Nachtsucht- Eine letzte Träne
4. Dark Armageddon- Das jüngste Gericht
5. Bitterness- Self-Fulfilling Prophecy
6. Philosopher- Within Aeons
7. Weeds For Witches- Mertyrer
8. Cumulo Nimbus- Wirtshaus
9. Xylonite Ivy- Stolen Life
10. Vicious Circle- This Forest's Dark Heart
11. Summer's Dying- Creation
12. Megaera- Dreckiges Blut
13. Black Horizonz- Cataleptic Hours of Darkness
14. Infernal- Krisnsdod
15. Die Saat- Heimgang

Die Bloodchamber meint:

Ich habe vor einiger Zeit schon Teil 1 dieser Samplerreihe als Zeitschriftenbeigabe erhalten und war überrascht, wie viel Mut das Label hat, seinen Namen für soviel Mittelmaß herzugeben. Umso gespannter war ich nun auf Teil 2 und ob es die Verantwortlichen dieses Mal geschafft haben, zumindest objektive Qualitätsstandards einzuhalten.
Wie schon Teil 1 bewegt man sich bei der Musikauswahl zwischen Folkigem, Mittelalterlichem, Gotischem (gern auch extra klebrig), Black, Thrash und Death.

Los geht es mit ABONOS aus Belgrad mit einem 7 Minuten Stück Mittelaltermetal auf Serbokroatisch mit sehr dominantem Keyboard (Casio unterm Weihnachtsbaum) und auf die Dauer sehr anstrengendem weiblichem Doppelgesang, Produktion und musikalische Ausführung gehen in Ordnung, für Freunde dieser Musikrichtung sicher ok!

MONDRAGON haben sicher ähnliche musikalische Präferenzen, jedoch gehen sie deutlich metallischer zu Werke, gut arrangiert und produziert und ohne Schwulst wechselt man gekonnt zwischen Thrash, Mittelalter und Black!

Muß Black Metal, um true zu sein, beschissen produziert werden? Ich weiß es nicht! NACHTSUCHT scheinen das zu meinen und weinen 4 Minuten lang „Eine letzte Träne“ und ich auch, nicht mein Fall!

DARK ARMAGEDDON, siehe Nachtsucht, zwar kann man hin und wieder nette Melodielinien ausmachen, jedoch ist die Produktion noch viel truer als bei NACHTSUCHT!

BITTERNESS sind so was von old school, Death/Thrash/Black der abwechslungsreichen Art mit deutlichen Präferenzen Richtung alte MERCILESS, endlich wieder eine kopfschmerzfreie Produktion, ich nehme es vorweg, das Highlight dieses Samplers!

PHILOSOPHER bieten als einzige hier einen reinrassigen Death Metal Song, das etwas ruppige und wenig fließendes Arrangement und die mittelprächtige Produktion kosten Punkte, Ausführung ist in Ordnung!

WEEDS FOR WITCHES Drumcomputer und schwülstiges Billigkeyboard gepaart mit Gitarren, die auch Staubsauger sein könnten und absolut unterirdischer Gesang! Ohne Produktion, ich verreiße wirklich nicht gerne Bands, aber das hier ist einfach schlecht!

CUMULO NIMBUS das Erste was mir einfällt ist: Musikantenstadl! Zum Mittelaltermetal gewordene Zünftigkeit, Ausführung und Produktion sind vorbildlich!

XYLONITE IVY Moderner Gothicmetal mit einer super Instrumentalleistung, sehr geile Produktion, leider hat die Stimme den Charme einer dünnbrüstigen Kim Wilde Imitatorin, da ist noch viel Luft nach oben!

VICIOUS CIRCLE sind sicher große ARCH ENEMY Fans, das Riffing und die „bösen“ Vocals erinnern deutlich an die schwedisch/deutsche Kapelle. Gewechselt wird zwischen Heavy/Thrash Metal und Midtempopassagen mit teilweise cleanem Frauengesang! Ich empfehle dem Sänger einen Besuch beim Logopäden seines Vertrauens!

SUMMERS DYING old school Death/Black mit eher bescheidener Produktion, jedoch mit coolem Riffing, nichts wirklich Neues, aber ok!

MEGAERA -Ich habe wirklich nichts gegen Black Metal – Produktion ist mal wieder nicht vorhanden. Songwriting und Arrangement sind nicht zwingend und insgesamt alles Mittelmaß, zum Glück (?) kann man den Text verstehen!

BLACK HORIZONZ old school Black/Thrash dieses Mal was mit etwas mehr Produktion, aber auch mit sehr lustigen Tempowechseln, langweiliges und langatmiges Arrangement – das Schlussriff kommt mindestens 12 mal (Ich habe aufgehört zu zählen), wird nicht variiert und besteht aus genau 2 Teilen, um es Mal in eine mathematische Formel zu bringen 12(AAAB).

INFERNAL schlechter Black Metal mit dilettantischem, cleanem Mittelteil, schlecht arrangiert, ohne Produktion.

DIE SAAT handwerklich und produktionstechnisch ok . Drumcomputer/Synthiepathos zwischen Black Metal Raserei und Mittelalterschwülstigkeit, für Fans sehr empfehlenswert und ein versöhnlicher Abschluß dieser ganzen Höllentour!

Mir fällt es schwer ein Fazit zu ziehen, da ich das Bemühen des Labels nicht hoch genug anrechnen kann, sich des Untergrundes anzunehmen. Aber gut gemeint ist nicht automatisch gleich gut gemacht! Die Arbeit des Labels (A&R mal ausgenommen) ist vorbildlich, Pressung super, Layout super, an sich alles richtig gemacht. Nur sucht Euch bitte bessere Bands, denn mit so einer Veröffentlichung ist niemandem gedient. Hervorzuheben bleibt, dass im Bereich Mittelalter/Gothic Arrangements und Produktion meist in Ordnung sind beim Death/Thrash schon das eine oder andere Defizit auszumachen ist und der hier vertretene Black Metal Underground noch sehr viele Hausaufgaben machen muß! Benotung entfällt, würde aber die Einzelbeiträge betreffend zwischen 8 und -100 liegen! Drohungen bitte an: tr@bloodchamber.de
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