Stormwind - Rising Symphony

Stormwind - Rising Symphony
Melodic Metal
erschienen in 2003 bei Massacre Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Rising Symphony
2. Toch the Flame
3. Eyes of Change
4. Stranger from the Sea
5. River of Love
6. White Man
7. Flyer
8. Streets of Prishtine
9. Excalibur
10. Venezia

Die Bloodchamber meint:

Ein zweischneidiges Schwert, soviel vorweg, ist das neuste und 6. Studiooutput der Schweden Stormwind um Gitarrenhexer Thomas Wolf. Das innovative CD-Cover , mit einer in dieser Form absolut noch nie gezeigten Darstellung von Schwertschwingenden Rittern, Burgen und Pferden (damit sich auch die Mädels angesprochen fühlen) machte mich natürlich unermesslich rattig auf den musikalischen Inhalt! Progressiv und provokant präsentieren sich ebenso die poetischen Lyriks, die endlich einmal mit den reaktionären Kräften in der Metal-Szene abrechnen und mit ihren heldenhaften Sagen über Drachenbefreien und Jungfrauenverprügeln die alte Konventionen unbekümmert über den (Scheiter)Haufen werfen. Richtig so! Nun, wie ihr sicherlich durch meine feinadrige, subtile Ironie erkannt habt, bin ich niemand, der sich anno 2003 noch über solch platt inszenierten Fantasy-Kitsch erbauen kann. Aber wie das bei allem so ist, wird es natürlich jeder für sich selber wissen. Geschmäcker sind schließlich verschieden, Toleranz rulez bla bla...

Eilen wir also lieber flux über zur Quintessenz der ganzen Geschichte. Gemeint ist freilich (wollte ich schon immer mal verwenden ) die uns auf diesem Silbertablett feilgebotene musikalische Ausdrucksform. Und da der Name natürlich Stormwind für etwas stehen muss gibt es, holladiewaldfee, Melodic Metal der Prägung Rhapsody/Hammerfall. Meister Wolf zaubert dementsprechend auch das eine oder andere nette Riff aus dem Ärmel hervor, fiedelt ab und an mal ein oder 2 Skalen hoch oder reißt auch ein schönes Solo runter. Definitiv, instrumental hat die Sache schon Anspruch, wobei mir die Drums, vielleicht auch Schuld der wirklich schwachbrüstigen Produktion, so gar nicht gefallen wollen. Ihnen fehlt einfach das treibende Element, wie es ein Jörg Michael bei Stratovarius bewirken kann. Die Songs an sich sind gar nicht mal so schlecht gemacht und gehen auch teilweise ganz nett ins Ohr. Zwar schon alles tausendmal besser gehört, aber ich denke doch, dass sich der eine oder andere unverbesserliche Metalhead für diesen hitarmen Biedermeier-Metal begeistern können wird. Einzig "Stranger from the Sea" weiß mit einer catchy Melodie und dem fetten Chor im Refrain zu begeistern. Erfreulich ist noch, dass Sänger Thomas Vicström (ehemals Candlemass) eine gewohnt gute Leistung abliefert und den Hörer mit seinem angenehmen Organ zu verwöhnen weiß.

Hört einfach mal rein, meinen Nerv hat die CD leider nicht getroffen.
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