Phaze I - Phaze I

Phaze I - Phaze I
Dark Progressive Metal
erschienen am 19.05.2006 bei Scarlet Records
dauert 40:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. New Archetypes
2. Evolution of a species
3. Stench of their flesh
4. Scream of dying dogs
5. The guide
6. Truce
7. Intensified elements
8. Going to exist

Die Bloodchamber meint:

Innerhalb der Kollegschaft gab es in letzter Zeit immer mal wieder die Frage, ob es eigentlich ordentliche metallische Musik aus Frankreich gäbe. So richtig ist man nicht zu einem Ergebnis gekommen, auch da man scheinbar nicht an Anorexia Nervosa gedacht hatte. Nun habe ich hier eine CD einer Band aus La France vor mir liegen, bei der es sich um ein selbstbetiteltes Debüt handelt, und deshalb nur schlicht ''Phaze I'' genannt wurde. Obwohl ich gleich einschränken muss, da 1/3 der Band aus Belgien kommt. Um es genauer auszudrücken: Bei Phaze I handelt es sich um einen Zusammenschluss der beiden Potvin-Brüder von Lyzanxia und dem Soilwork-Drummer Dirk Verbeuren.

Musikalisch spielen Phaze I mit viel Atmosphäre, sodass ein sehr kräftiger Dark-Metal entsteht. Wobei zu sagen ist, dass der Begriff Dark-Metal wieder nur als Schmelztiegel der verschiedenen Stile herhalten muss. So kann man mühelos Black-Metal finden, der mit Thrash vermischt wurde. Auch werden klassische Heavy-Metal Parts verwendet und auch Power-Metal hat seinen Stellenwert. Das Ganze dann mit einer gehörigen Portion Progressive angereichert und fertig ist die Lauge! Und so vertrackt wie sich das hier anhört ist es aber gar nicht. Phantastische eingängige Melodien werden hier von den Beteiligten abgerufen, die zwar ab und an gerne in den Vordergrund geschoben werden könnten, aber ich will mal nicht so sein. Einziger Nachteil an den Songs ist, dass diese aufgrund des progressiven Einschlages teilweise sehr langatmig werden, aber bei einer Spielzeit von gut 40 Minuten sollte das zu verkraften sein.
Interessant wird es dann wieder bei der Thematik der CD. Heutzutage eher unüblich, hat sich das Trio dafür entschieden ein Konzeptalbum an den Start zu bringen. Die gesamte Scheibe handelt von einer neuen gezüchteten menschlichen Rasse, die alles zerstören will und ein absolutes Chaos über die Erde bringt. Täusch ich mich oder haben wir sowas nicht schon!?
Musikalisch wurde alles gut umgesetzt, so dass die erzählte Geschichte jederzeit greifbar scheint. Auch gibt es an der Qualität der Aufnahme oder instrumentalen Erscheinung nichts bemängeln. Was mich als ewiger Nörgler diesem Genre gegenüber wieder nervt, ist die zu stark in den Metalcore abdriftende Stimme des Mikroschänders.

Unterm Strich hinterlässt ''Phaze I'' einen sehr guten Eindruck. Herrlich düstere Atmosphäre verbindet sich gekonnt mit einem drückenden Sound und erzählt zudem noch eine ansprechende Geschichte à la Orson Wells. Was will man mehr. Ein Antesten sei jedem Musikfreund mit leicht morbider oder melancholischer Seele angeraten.
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