Carnivore Diprosopus - Madhouse's Macabre Acts

Carnivore Diprosopus -  Madhouse's Macabre Acts
Death Metal
erschienen in 2006 bei Dan's Crypt Records
dauert 39:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Electrotherapy
2. Deformed Creatures Pavilion
3. Skinned A Crazy Fat
4. Crushed Prophecy
5. Psychiatrist's Depraved Games
6. Nurse In Cannibals Orgy
7. Dancing With My Son's Corpse
8. Interns With Broken Pussy
9. Apocalyptic Crucifixion

Die Bloodchamber meint:

500 Gramm frisches und noch blutiges kolumbianisches Mett gefällig? Dann braucht man sich nur vertrauensvoll an die vier Mannen von Carnivore Diprosopus wenden. Diese Band aus Bogota setzen das um, was man im Allgemeinen meint, wenn man von Brutal-Death spricht.
Musikalisch sollte man sich die Geschichte wie Aborted meets Cannibal Corpse vorstellen. Das Massaker nimmt auf ''Madhouse's Macabre Acts'' seinen Lauf, schon bevor das eigene Hirn überhaupt merkt, was hier abgeht. Riffs im doomigen Midtempo der fieseren Art bahnen sich unaufhörlich den Weg durch die Nervenbahnen, um diese, zusammen mit rasenden Drums, langsam zu zersetzen. Fette Bretter, mehr kann man dazu nicht sagen! Als Anspieltipp sei hier mal ''Dancing With My Son's Corpse'' genannt.
Vor diesem Hintergrund hört man dann auch ein brünftiges Wildschwein, das sich gerade in die kolumbianischen Kokaplantagen übergibt. Oder sollte das was anderes sein? Stimmt! Der Gesang ist hier so unsagbar tief angesiedelt, dass es scheinbar nicht möglich war, diesen von den tiefergestimmten Saiten sauber zu trennen, da alle in ungefähr der gleichen Frequenz tönen.
Der zweite Negativpunkt an der Scheibe ist, dass unterm Strich das Augenmerk ein wenig zu sehr auf die Brutalität gesetzt wurde. Wenn man sich 40 Minuten in einem Sägewerk aufhält, geht einem die Einfallslosigkeit, die einem kreischendem Sägeblatt nun einmal anhaftet, irgendwann doch geringfügig auf den Senkel.
Trotzdem haben es Carnivore Diprosopus nicht nötig sich in ihrer Heimat zu verstecken. Was andere technisch leisten, das können die Herren auch. Zwar wird hier verständlicherweise mit Gitarrensoli gegeizt, aber wenn diese zu hören sind, kommen sie immer gut auf dem Punkt und verlaufen in einer Linie mit der Melodie, sofern die gerade vorhanden sein sollte.
Wer immer noch Appetit auf kolumbianisches Mett hat, sollte zusehen, dass er sich die Scheibe besorgt. Ansonsten ist ''Madhouse's Macabre Acts'' ein Album, das besonders die Freunde von den oben schon erwähnten Aborted ansprechen sollte. Im Großen und Ganzen steht einer postiven Zukunft der Band nichts im Wege, außer dass man beim Songwriting vielleicht ein wenig mehr Experimentierfreunde an den Tag legen sollte und man die Vocals klarer von den Instrumenten lösen muss.
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