Urskumug - Am Nodr

Urskumug - Am Nodr
Black Pagan Metal
erschienen am 28.04.2006 bei Ledo Takas
dauert 41:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 2012
2. Time Of The Jackdaw
3. Beowulf
4. ----
5. Talking As A Shaman's Son
6. The Guardian
7. Am Nodr
8. Mother Of Halfworld

Die Bloodchamber meint:

Das Wesen URSKUMUG ist die Schöpfung des englischen Autors Robert Holdstocks, eine bärenartige Kreatur, halb Tier, halb Mensch. Dieses Geschöpf haben vier lettische Musiker zur Namensgebung ihrer Band herangezogen, welche sich textlich auf „Am Nodr“ (zu deutsch: „Die andere Seite“) mit der frühesten Zeit menschlichen – teils schon vormenschlichen – Daseins beschäftigen. Somit scheint zumindest der Bandname schonmal nicht ganz unpassend gewählt.
Musikalisch geht man dementsprechend auch schon mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Scheibe heran und stellt sich auf paganistisch und folkloristisch inspirierten Metal ein und erwartet die Verarbeitung historischer Klänge und Melodien. Umso mehr wird man dann von der recht reinmetallischen Herangehensweise der Osteuropäer überrascht. Denn von historisch bezogenem Klanggut ist, von einigen sehr spärlich gesäten und nicht melodie- oder rifftragenden Tönen abgesehen, nichts zu hören. Dies müsste ja für sich gesehen keineswegs gleich eine Katastrophe bedeuten, die Riffs bei URSKUMUG wirken teilweise aber derart unprägnant und austauschbar, dass von den Liedern nicht wirklich viel hängen bleibt.
Die simplen, durchweg schnellen powerchordlastigen oder einfach auf- und abgespielten Black-/Pagan Metal-Riffs wirken jedenfalls nicht sonderlich erregend auf das Gemüt des Hörers und dieser Eindruck wird durch die recht trockene und klinische Produktion sicherlich nicht verbessert. Außerdem ist es für mich nur schwer nachvollziehbar wie man – wie im Beiblatt erwähnt – bewusst auf einen echten Trommler verzichten und einen Schlagzeugcomputer vorziehen kann. Sicher, es gibt sehr gute Alben mit programmiertem Schlagwerk wie Nasheims „Evighet/Undergang“, um nur ein Beispiel zu nennen. Wie man diesem jedoch absichtlich den Vorzug geben kann, ist mir rätselhaft, zumal der Unterscheid hier schon hörbar ist und „Am Nodr“ sicherlich nicht positiv auszeichnet.
Einzig der recht variable Gesang von Gitarrist Kraukalis vermag zu überzeugen, kann die Stimme doch sowohl mit tiefen Growls als auch mit energischem Black Metal-Gesang überzeugen. Aber dass eine gute Vokalisierung allein noch lange kein gutes Album ausmacht, dürfte wohl klar sein. Zu banal, zu strukturlos und austauschbar, ohne richtigen Geist und Atmosphäre kann das Dargebotene nicht überzeugen.
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