Eidolon - The Parallel Otherworld

Eidolon - The Parallel Otherworld
Power Metal
erschienen am 16.06.2006 bei Escapi Music
dauert 68:20 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Parallel Otherworld
2. Arcturus 9
3. The Eternal Call
4. Ghost World
5. 1000 Winters Old
6. Spirit Sanctuary
7. Order Of The White Light
8. Astral Flight
9. Shadowanderer
10. The Oath (Mercyful Fate Cover)

Die Bloodchamber meint:

Mit 'The Parallel Otherworld' präsentieren uns die vier arbeitswütigen Kanadier Eidolon ihr mittlerweile siebtes Full Length Album innerhalb von zehn Jahren. Vermutlich wird es aber auch das vorerst letzte sein, denn die Band wird zukünftig nur noch als Nebenprojekt fortgeführt werden, da Glen (Gitarre, Keyboard) und Shawn Drover (Schlagzeug) bei ihrem neuen Arbeitgeber Dave Mustaine alle Hände voll zu tun haben werden. Ja, richtig gelesen, die beiden sind bei Megadeth eingestiegen. Doch damit auch schon genug der Vorworte, widmen wir uns nun lieber den rezensionsrelevanten Dingen...

Schon der Opener bestätigt meine im Vorfeld gefassten, hohen Erwartungen an das Album, kompositorisch erstklassigen Power Metal vorgesetzt zu bekommen. Freunde eingängiger 'Unterhaltungsmusik' seien hiermit schon einmal eindringlich gewarnt, denn dieser Spezies wird 'The Parallel Otherworld' wahrlich wenig Freude bereiten. Das aktuelle Eidolon Studioalbum verlangt dem Hörer nämlich schon so einiges an Aufmerksamkeit ab und bedarf sicherlich der ein oder anderen Runde mehr im Spieler, um es weitreichend zu erschließen, denn die aus Toronto stammenden Musiker haben ihre Songs alles andere als vorhersehbar geschrieben. Die Länge der einzelnen Stücke, sowie auch des gesamten Albums, welches mit knapp 70 Minuten alles andere als kurz ausgefallen ist, tun ihr übriges, um ein Werk darzubieten, welches von seiner Komplexität her Maßstäbe setzt. Bei all der musikalischen Klasse, welche man Eidolon einfach neidlos attestieren muß, muß ich jedoch auch mal anmerken, dass ich bei aller Liebe zu tiefgängiger Musik die eruptiven Momente vermisse, welche die Songs ein wenig mehr auflockern würden. Die Gitarrensoli sind zwar technisch Erhaben, jedoch schafft man es selten durch eben jene innerhalb der Stücke eine Art Wendepunkt zu kreieren, bzw. den roten Faden zu verschieben. Selbiges gilt für den Gesang, der auch eine Spur facettenreicher und momentabhängig energischer hätte ausfallen können. Etwas kürzer und prägnanter ausgedrückt: Dem Album fehlt einfach die Härte. Fans von Control Denied und Co und generell anspruchsvoller Musik werden hier jedoch voll und ganz auf ihre Kosten kommen.
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