Society's Finest - And I, The Drunkards

Society's Finest - And I, The Drunkards
Metalcore
erschienen am 19.05.2006 bei Alveran Records
dauert 40:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nyc
2. And I, the drunkards
3. Cutters, oh cutters
4. One more kiss
5. Holland
6. Sunday prayer
7. Goddess
8. Fourth floor corpse
9. Nebraska
10. Dear Rebecca nurse
11. Untitled
12. Deadlight strangers

Die Bloodchamber meint:

Oh Schreck, welch künstlerische Verfehlung! Die quietschbunte Collage aus Eingeweiden, weiblichen Gliedmaßen, Rudi Carrell und dem Papst, die sich Plattencover nennt, verursacht selbst beim stärksten Anti-Ästhetiker akuten Augenkrebs. Also schnell weggeguckt und sich der Musik gewidmet, und die besteht, ganz umgedreht zum Cover-Chaos aus vernünftigem Metalcore mit den üblichen Zutaten.

SOCIETY’S FINEST aus dem schönen Amiland musizieren schon seit acht Jahren, hatten gelegentlich mal ein bisschen mit den Christ-Corelern von As I Lay Dying und Zao zu tun, haben also bestimmt auch einen direkten Draht zum Allmächtigen und veröffentlichen nun bereits ihr zweites Album „And I, The Drunkards“.
Dort findet man all das, was man schon von anderen vernünftigen Metalcore-Alben kennt: Moderne Riffs mit Thrash-Schlagseite und Melo-Death-Anleihen sowie spitzfindig gesetzte Breaks. Dazu gibt’s schlecht gelaunten Brüll-Kreisch-Gesang, der mal weniger und mal mehr wütend rüberkommt; und selbstverständlich auch etwas dünn geratene Clean-Vocals, die todtraurige Melodien jammern. Nicht selten findet man sogar richtig ohrwurmverdächtige Refrains, gut in Nacken und Bein gehende Riffs und sich im Kopf festnistende Gitarrenmelodien.

Warum dennoch nach etlichen Durchläufen von „And I, The Drunkards“ nicht so recht der Funke überspringen will, liegt am Dilemma des sich selbst wiederholenden Genres. Es fehlt SOCIETY’S FINEST einfach an neuen Ideen, dem gewissen Etwas, was Musik ausmacht, die wirklich beeindruckt und berührt. Auch wenn ihr Sound ordentlich Laune macht und hier und da seine Aha-Momente hat, bietet er doch keine neuen Erkenntnisse auf dem breit erforschten Gebiet des Metalcores.
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