Fountain Of Youth - Blind Faith (EP)

Fountain Of Youth - Blind Faith (EP)
Progressive Rock
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 25:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Back From Reality
2. Wake Of The Dead
3. Fountain Of Love
4. Inner Genius

Die Bloodchamber meint:

Mit progressivem Hardrock professioneller Güte geben uns die vier sympathischen Jungs aus Bühl eine Visitenkarte in die Hand, die auch von Queensryche oder Fates Warning hätte stammen können. Diese E.P. wurde bereits im August 2005 aufgenommen und landet erst jetzt auf meinen Schreibtisch. Warum? Ist doch diese Musik erstklassig genug um sofort besprochen zu werden. Ich hoffe, dass die Band das Review aufgrund dieser Verspätung noch nicht abgeschrieben hat.

„Back From Reality“ weist neben eingängiger Songstrukturen und Melodien die nötige Prise Härte auf, um in der deutschen Metal-Welt Bestand zu haben. Der Opener hat alles notwendige, um live überzeugen zu können; Mitsingcharakter, Heaviness, spielerischen Glanz und mitreißende Arrangements. In die selbe Kerbe schlägt auch das wunderschöne „Wake Of The Dead“, welches den Hörer in bester Queensryche-Manier durch griffige Melodien an sich bindet. Auch hier fehlt es nicht an Härte, Bombast und Eingängigkeit. Besinnlicher beginnt das dritte Stück „Fountain Of Love“, welches von einem Pianopart und dem hohen Gesang Joschka Metzingers getragen wird. Hinzu kommen Akustikgitarren und verhalten gespielte Drums. Die Ballade wirkt dennoch nicht kitschig, sondern durchaus ernsthaft und klassisch. Etwas holprig wirkt das anfängliche Zusammenspiel beim letzten Track „Inner Genius“. Nachdem der ruhige Part beginnt, tritt die Band wieder sicher auf und kann ihrer Stärken hervorkehren. Die bombastischen Arrangements wollen jedoch nicht so recht passen und zerreißen den balladesken Grundcharakter des Songs. Sicher handelt es sich hier um ein progressives Songgerüst, welches von dramaturgischen Elementen unterbrochen wird. Trotzdem nicht schlecht gemacht.

Diese Musik wirkt trotz der direkten Anleihen oben genannter Bands nicht antiquiert, eher frisch und enthusiastisch. Vom Songwriting verstehen die Jungs ebenso viel, wie von dem Beherrschen der Instrumente. Interessant ist es auch, dass die vier nicht irgendwelchen Trends hinterherjagen, sondern ihr eigenes Sounduniversum basteln. Soviel Eigensinn und Eigenständigkeit verdient Respekt.
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