Helheim - The Journeys And The Experiences Of Death

Helheim - The Journeys And The Experiences Of Death
Black Metal
erschienen am 16.06.2006 bei Karisma Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Veneration for the death
2. Dead man's eyes
3. The bewitchment
4. The 2nd death
5. Entering the beast
6. Helheim
7. Oaken dragons
8. To the perished
9. The thrall and the master

Die Bloodchamber meint:

Als vor knapp 11 Jahren das Erstlingswerk „Jormundgand“ das Licht der Welt erblickte, war die Verwunderung, aber auch das freudige Erstaunen in der Black Metal-Gemeinde groß. War man bislang von der zweiten Black Metal-Welle eher Texte über Satan und Skandinaviens großartiger Natur gewohnt, kamen Helheim mit einem Thema daher, das sich gerade heute einer inflationären Beliebtheit erfreut: Die Wikinger sind los!

Aber nicht nur das mittlerweile altbekannte Thema sorgte für dieses Erstaunen. Selten hatte man eine Black Metal-CD gehört, die innovative Instrumente wie Trompete mit pfeilschnellen Knüppel-Songs und einem abartigen Geschrei (das heutzutage etwas moderateren Tönen gewichen ist), über das man – genau wie bei Fuck Vikernes - geteilter Meinung war, verband. Nun, 5 Alben später, ist man jedoch an einem Punkt angelangt, wo man sich wesentlich erwachsener, musikalisch um einiges besser und abwechslungsreicher präsentiert. Eines jedoch hat „The Journeys And The Experiences Of Death“ mit „Jormundgand“ noch immer gemeinsam: die Songs sind alles andere als eingängig und erschließen sich in ihrer gesamten Pracht erst nach mehrmaligem Durchlauf. Erst dann erkennt man, wie die Band ihr Drachenboot durch teils ruhige, teils stürmische, aber immer raue Gewässer navigiert. Bedeutet im Musik-Jargon: Zwischen heftigem Getrümmer ist immer wieder genügend Platz für groovige Parts („Veneration For The Dead“ oder das mit einem gänsehäutigen Akustikpart aufwartende „The Bewitchment“), Heavy Metal-Riffs der alten Schule („Dead Man´s Eyes“) oder den einen oder anderen Bathory-beeinflußten Part mit cleanem Heroen-Gesang („The Thrall And The Master“). Selbst vor Pink Floyd-Anleihen macht man nicht Halt, und so wird das eh schon genial epische „Oaken Dragons“ durch eben diesen noch ein gutes Stück aufgewertet.

Zu alledem erhalten die meisten Songs durch stimmige Outros einen Fluß, der das Konzeptwerk der Norweger schlüssig zusammen hält und den Hörer immer wieder zwingt, das komplette Album am Stück zu genießen. Auch wenn dieses zumindest für mich anfangs recht schwer war und ich erst die Klasse der Songs nicht begreifen konnte: nach mittlerweile um die 15 Rotationen im heimischen Player hat sich „The Journeys…“ zu einem wahren „Wiederholungstäter“ gemausert, der mich dermaßen in seinen Bann gezogen hat, dass ich nicht um verdiente 9 Punkte herum komme.

Übrigens: Alle Interessierten sollten auf jeden Fall nach dem 2-Disc-Digi-Pack Ausschau halten, ist auf der zweiten CD doch noch das unveröffentlichte „Helsviti“-Mini-Album enthalten!
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