Sacrosanctum - Fragments

Sacrosanctum - Fragments
Gothic Rock
erschienen in 2003 bei Metal Age Productions
dauert 46:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Pain of Maternity
2. Fear of Solitude
3. Broken Dreams
4. Delight of Existence
5. Others
6. Hitchhicking
7. Where’s the God?
8. Bellflowers
9. Last Song
10. Ballerina

Die Bloodchamber meint:

Montag nachmittag. In der WG in Koblenz wo ich hause herrscht absolute Ruhe, draußen plätschert der Regen, meine Mitbewohner gehen ihren Tätigkeiten nach (Programmieren, machen sich Essen... das Übliche halt). Auf einmal gibt es einen Höllensturm an Lautstärke, Toast-Scheiben fliegen durch die Küche, C++ erhält die seltsamsten Befehle, Milch gerinnt, die Leute über mir hauen auf den Fußboden, Meerschweinchen versuchen dem Lärm durch Strangulation zwischen den Gitterstäben ihres Käfigs zu entgehen als WAS passiert? Nun, ich habe meine Anlage auf maximale Lautstärke gedreht um endlich mal zu verstehen was Sacrosanctum in welcher Sprache da eigentlich singen. Hm, sj, du Idiot, schau ins Booklet? Fehlanzeige, da stehen zwar Texte aber das bedeutet ja nicht das man beim Hören nachvollziehen kann was da gesungen wird! Dazu kommt noch der seit langem schwächeste Gitarrensound – halt, nicht schwach, undifferenzierbarste Gitarrensound den ich gehört habe. Der Sänger Thomas Vojtek singt dazu noch sowas von schwülstig und unerkenntlich (auch wenn gerade mal Ruhe herrscht) das man sich wirklich freut wenn er die Klappe hält. Tut er aber leider nicht oft. Denn wenn er nicht gerade versucht wie eine super-kitschige Variante von Ville Vallo zu klingen kreischt er wie ein Hardcore Superstar, versucht sich milde ausgedrückt ziemlich bescheiden als Black Metal Screamer, growlt wie ein Chris Barnes für Kinder oder singt einfach clean – egal was, es nervt. Sängerin Zuzana im Gegenzug singt (bis auf Hitchhicking, ein Song übers Anhalter fahren(?!?!), da klingen beide als würden sie sich den Finger anal einführen) eigentlich nicht schlecht aber dank der Produktion so unkenntlich das es absolut kein Hörvergnügen ist. Das wären die Songideen teilweise, aber sorry, bei so nem Graus kann man auch guten Kompositionen nichts mehr abgewinnen.
Gibt’s nix mehr zu meckern? Doch, die Lyrics. Die sind nämlich so dämlich das man nur schreiend gegen die Wand laufen kann. Wo Todesblei der dann noch unerreichbare Gipfel des lyrischen Unvermögens darstellen sind Sacrosanctum eine eigentlich ganz andere Form, nämlich die der lyrischen Belanglosigkeit. Wen bitte interessiert ein Song über das Leben einer Ballerina?! Oder übers Anhalter Fahren (toll, jaja, Mann nimmt Frau mit die er dann mißbraucht .... ui!), Bellflowers geht übers Besoffen seien (was man hier als ganz uncool findet) und so weiter. Witzig sind die zahlreichen Druckfehler im Booklet (Hoppless, bute...) aber dafür mag man die Band ja nicht belangen.

Fazit: Eine sowas von end-beschissene Produktion könnte einer wirklich guten CD nur die Endnote 5 lassen. Dazu kommt ein nerviger Sänger, machen wir 4 draus, ne total unkenntliche Sängerin, machen wir 3 draus und dann noch Songs die es in der Belanglosigkeit, sprich, in der Thematik schon millionenfach gab, da gibt’s nochmal von mir aus nen Punkt weniger. Macht insgesamt 2 Punkte und damit ist die Band gut bedient. Wer auf Gothic Rock mit Engelsstimmchen und bösen (unerkennbaren) Buben steht riskiert ein Ohr, alle anderen kaufen für das Geld lieber was zu Essen.
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