Cattle Decapitation - Karma.Bloody.Karma

Cattle Decapitation - Karma.Bloody.Karma
Death Metal
erschienen am 30.06.2006 bei Metal Blade Records
dauert 40:46 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Unintelligent Design
3. Success is...(hanging by the neck)
4. One Thousand Times Decapitation
5. The Carcass Derrick
6. Total Gore?
7. Bereavement
8. Suspended in Coprolite
9. Alone at the Landfill
10. Karma.Bloody.Karma
11. The New Dawn
12. Of Human Pride & Flatulence

Die Bloodchamber meint:

Halle im Frühsommer 2006, ich sitze im Auto, die Frisur etwas aus der Spur. Ich bin auf dem Weg zum Kindergarten, im CD Player die neue CATTLE DECAPITATION. Im Kindergarten angekommen, Kind einpacken, wieder losfahren, CD läuft wieder. Meine Tochter hätte gern das Cover, na gut, warum nicht! Nach einiger Zeit: „Das ist eine böse Kuh?“ „Was?“ „Na, das hier!“ sie zeigt auf das Cover, nun gut ich wollte und konnte nicht widersprechen! Klingt CATTLE DECAPITATION wie eine böse Kuh?
Was zuerst auffällt, ist die Produktion, die schön breit und erdig klingt, ganz anders als der derzeitige Produktionstrend, der ja verstärkt in Richtung spitz und klinisch geht. Es ist eine raue, um nicht zu sagen eine männliche Produktion, will sagen, die hat Eier! Besorgt wurde diese von Billy Anderson, der unter anderem schon NEUROSIS, MR. BUNGLE, CATHEDRAL und den MELVINS zu gutem Sound verholfen hat! Dahinter schon mal ein dickes Plus!
Was kann man zur Musik sagen? Das Fundament bildet sehr brutaler Death Metal, zwischen relativ straightem Geballer und hochtechnischem, fast cryptopsyartig-hektischen Frickelblast. Alles sehr nordamerikanisch versiert! Vielen Bands reichen diese Zutaten schon für die Glückseligkeit, nicht so CATTLE DECAPITATION, die es nicht scheuen über den Teller-bzw. Genrerand hinauszublicken. Beim ersten Song „Unintelligent Design“ wird das anfangs doch recht genretypische Arrangement durch schwarzmetallartige Refrains bereichert, um dann bei Song Nummer 2 „Success is...(hanging by the neck)“ in der Strophe mit modernen rhythmischen Strukturen und im weiteren Verauf mit melodiösen Midtempoparts eine völlig neue Richtung einzuschlagen. Ihr seht, es ist eine sehr vielschichtige Angelegenheit und natürlich ließe sich jetzt jeder einzelne Song so zerlegen, da in jedem einzelnen Titel nette Elemente wie mathcoreartige Progparts über nordische Melodien zu kaputten LoFi Anstrenglichkeiten im EYEHATEGOD Stil und old school Doom/Death Parts verbaut wurden. Das werde ich aber nicht tun!
Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist das nichts sagende Intro und der letzte Track „Of human pride & flatulence“, dass trotz des extrem coolen Titels, außer pseudosphärischem Gewabber, Akustikgitarrengezupfe und Gekreisch nichts enthält und für meine Begriffe völlig überflüssig ist!
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: “Klingt Karma.Bloody.Karma wie eine böse Kuh?“ Definitiv ja, so können nur wirklich böse Kühe klingen und ich bekenne mich, ich bin akkustischer Hobbybauer und ich kann nur jedem empfehlen, der die Schnauze voll hat von seelenlosen Plagiaten oder primitiver Billigkost, sich mit mir gemeinsam die Gummistiefel anzuziehen!
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