Lies Behind The Smile - Just To Be Sure (EP)

Lies Behind The Smile - Just To Be Sure (EP)
Metalcore
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 15:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Funeral Procession
2. Just to be Sure
3. Lifelessness
4. Helpless Devotion
5. Transmigration of Souls

Die Bloodchamber meint:

Der erste Eindruck stimmt! LIES BEHIND THE SMILE liefern ein ordentliches Artwork und informatives Begleitmaterial, zelebrierten bereits als Support für NEAERA, MY DARKEST HATE oder FEAR MY THOUGHTS und haben auf dem Bandfoto auch noch allesamt den gleichen Kapuzenpulli an, wie ich ihn bei meinem Profilbild trage. Klar, dass es sich bei den genannten Fakten um eine aufstrebende Metalcore-Band handeln muss. Mit ihrer EP „Just to be Sure“ wollen die Jungs um Frontröhre Sven Busam nun für Aufmerksamkeit sorgen. Ob ihnen das gelingt?

Produktionstechnisch kann man dem Fünfer schon mal grünes Licht geben. Zwar hätte es hier und da ein wenig mehr Druck sein können und für meine Begriffe wurde der Gesang zu stark in den Hintergrund produziert, aber im Großen und Ganzen ist das für Demoverhältnisse mehr als angenehme Kost. Musikalisch geht man dagegen recht zahm zu Werke, jedenfalls was die großen Innovationen und Ideen betrifft. Göteborglastiger Death Metal trifft auf modernen Hardcore und wird hier und da von traditionellen Gitarrensoli unterstützt. Leider reicht die instrumentale Arbeit nicht aus, um für großes Aufsehen zu sorgen. Die Gitarren sorgen zwar für das eine oder andere spannende Riff, können aber nicht über die volle Distanz begeistern. Das Drumming ist nett, mehr aber auch nicht. Dementsprechend hoffnungsvoll wenden sich die Ohren des Hörers nun dem Gesang entgegen, der allerdings auch nicht vollends überzeugen kann. Erstens ist er zu leise, zweitens erfüllt er höchstens den Szenestandard und drittens verliert das Organ je tiefer es grunzen möchte immer mehr an Spannung. Die Chris Barnes Gedächtnis Vocals bei „Funeral Procession“ wirken jedenfalls sehr aufgesetzt und enorm harmlos. Die kurzen, cleanen Hardcoreshouts, die sehr selten eingestreut werden, sind leider auch eher störend als erfrischend. Ist das vielleicht der Grund für die etwas in den Hintergrund produzierten Vocals?

Trotz der guten Aufmachung und dem positiven ersten Eindruck verlieren sich LIES BEHIND THE SMILE leider im tiefen Mittelmaß der Szene. Das Songwriting kann die dargebotenen Schwächen leider nicht kaschieren, denn große Moshhammer oder Melodiewunder bringt die EP leider nicht hervor. Einigermaßen ordentlich kommt „Transmigration of Souls“ daher, aber das allein reicht leider nicht für einen guten Einstand. Der einzige Vorteil der Band liegt darin, dass es sich um noch sehr junge Musiker handelt, die bereits jetzt über viel Vitamin B und ein gutes Händchen für Promotion verfügen. Vielleicht reicht das ja heutzutage für einen Sprung nach vorne. Musikalisch muss sich aber meiner Meinung nach noch einiges ändern.
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