John West - Long Time No Sing

John West - Long Time No Sing
Hard Rock
erschienen am 09.06.2006 bei Frontiers Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Let us pray
2. Fade
3. Set me free
4. Give me a sign
5. Highway to Roppongi
6. Over my head
7. The one that got away
8. Falling down
9. Slipping away
10. One more lie
11. Better believe
12. Puerto amor

Die Bloodchamber meint:

Ich wusste bisher gar nicht, dass Royal Hunt-Fronter John West auch solo unterwegs ist und seine eigenen Weisen in dieser Form zur Schau stellt. Und dann kommt auf einmal ein neues Scheibchen von ihm um die Ecke, das den Fan des gepflegten AORs mal kurz und schmerzhaft aus den Schlappen haut. Was für eine gottverdammte Wahnsinnsstimme!!! Ok, die kennt man von ihm auch bei Royal Hunt, aber die Songs von „Long Time…No Sing“ leben ganz einfach von dieser Stimme, mehr noch als die Tracks der Royal Hunt-Alben. Hier ist alles auf das bluesgetränkte Organ des Meistersängers zugeschnitten, jeder einzelne Song atmet den Geist West´s.

Daß der Mann sich natürlich nicht mit Nichtskönnern aufhält, dürfte auch klar sein. Und so konnte man mit den Savatage-Recken Chris Caffery und Jeff Plate gleich 2 Ausnahmemusiker an Land ziehen, die zusammen mit Rhythmusklampfer Kevin Hampton und Lonnie Park (Bass) 11 Werke schneiderten, die zu West einfach passen wie eine zweite Haut. Dabei stechen besonders Songs wie „The One That Got Away“ oder „Set Me Free“ hervor, die jedem Fan von Bands wie Nightranger, Giant oder auch Dokken zusagen sollten. Selbstverständlich sollte dabei jedem bewusst sein, dass keine gitarrentechnische Härte im Savatage-Stil zu erwarten ist. Hier zählen alleinig Melodien und Hooklines, die allerdings findet man tonnenweise.

Eigentlich gibt es an dem Album so gut wie nichts zu bekritteln, wäre da nicht der balladeske Weichspüler „Slipping Away“, der einem wirklich die letzten Haare zieht. Ansonsten liegt jedoch alles im grünen Bereich, macht Spaß und begeistert immer wieder aufs Neue. Ich bin mal gespannt, wann der Mann endlich in einem Atemzug mit Glenn Hughes erwähnt wird. Verdient hätte er es definitiv!
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