The Cure - Lost In The Labyrinth (DVD)

The Cure - Lost In The Labyrinth (DVD)
Gothic Rock
erschienen am 12.05.2006 bei Locomotive Music
dauert 60:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Die Bloodchamber meint:

Das vorliegende Produkt der Abschreckung und Ketzerei ist weder eine Hommage an eine der größten GothRockbands der Welt noch eine vernünftige Berichterstattung über den Werdegang der englischen Ausnahmeband, die in den späten Siebzigern zusammen mit Joy Division die heute noch immens wichtige Musikströmung Gothic Rock begründete.

In der Tat wirkt der verfilmte Ausschuss an Journalismus wie in einem Labyrinth verloren. Einem Labyrinth aus eitler Geldschneiderei, Wichtigtuerei und Nutzlosigkeit. Hier wird mit sich ständig wiederholenden Bandfotos (wahrscheinlich bekam man keine Rechte für mehr Bilder oder es wurde zu teuer) ein Zerrbild von THE CURE gezeichnet, wie sie es Außenstehende nur wahrnehmen können. Es ist mir auch schleierhaft warum der langjährige Musikkumpel Steven Severin von den Kultpunkern SIOUXIE AND THE BANSHEES private Dinge über Robert Smith erzählt. Immerhin konnte zumindest ich etwas über die eigentümliche Kollaboration von Robert Smith mit S.A.T.B. erfahren. Ansonsten kommen nur unwichtige Leute zu Wort, die sowieso schon bekannte Dinge über The Cure erzählen. Eins zieht sich wie ein roter Faden durch diese „Dokumentation“: The Cure gibt es nur anhand von Fotos. Das liegt einerseits an der Tatsache, dass dieser Schund von der Band nicht autorisiert wurde, und andererseits werden nur Halbwahrheiten verbreitet. Ein in den Achtzigern mitgeschnittenes Radiointerview mit Robert Smith sowie einige private Fotos von Steven Severin werden als Autoritätsargument herangezogen. Doch das macht dieses Produkt nicht kaufenswerter. Tiefpunkt des Ganzen ist die affige Nachspielerei einiger Cure-Songs mit einem billigen Casiokeyboard. Zudem sind die Songs noch so schlecht verändert worden, damit der Plunder nicht von Robert Smith vom Markt geklagt werden kann.

Von dieser Geldschneiderei sollten Fans - und alle die sich für The Cure interessieren - die Hände fern halten. Wer interessantes zur Bandgeschichte erfahren will, sollte sich einfach die Alben der Ausnahmeband reinziehen sowie das unschlagbare „Trilogy“-Video aus dem Jahre 2003. Darin kommen auch sämtliche Bandmitglieder zu Wort, die das eine oder andere über sich erzählen. Für „Lost In The Labyrinth“ gilt, was ich schon eingangs betonte; Häresie!
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