Blodsrit - The Well Of Light Has Finally Dried

Blodsrit - The Well Of Light Has Finally Dried
Black Metal
erschienen in 2006 bei Miriquidi Productions
dauert 28:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Illumnious Tu
2. Into Nothingness
3. Vid Grimnas Stränder
4. En Enslig Klagan
5. Jord
6. Dödsraseri / Den Segervissa Modern

Die Bloodchamber meint:

Auch wenn BLODSRIT aus Schweden kommen, klingt das auf „The Well Of Light Has Finally Dried“ Dargebotene astrein nach norwegischer Kost. Bisweilen, gerade beim Eröffner „Illumnious Tu“, fühlt man sich an Burzum oder Darkthrone zu Transilvanian Hunger-Zeiten erinnert. Doch kopieren BLODSRIT nicht blindlings die Urgesteine, sondern schaffen es einfach, den Geist der ersten norwegischen Black Metal-Welle zu interpretieren und zu vertonen – ein weiteres Mal, so viel muss man eingestehen, denn Bands dieser Ausrichtung gibt es bekanntlich schon ein paar.
Jedoch muss man den vier Musikern attestieren, dass sie die Emotionen gut herüberbringen. Die Lieder kommen recht gitarrenfokusiert daher und überzeugen durch typische, kalte, mal eher vernebelte und monotone, mal mehr rhythmisch akzentuierte Riffs. Packende, eiskalte und düstere Melodieführungen wie bei „Into Nothingness“ wissen zu gefallen und sorgen für anhaltenden Hörgenuss und Intensität. „Jord“ gibt sich dafür dreckiger und wärmer, hier wird der Schwerpunkt mehr in Richtung Energie verlegt. Der in diesem Stück etwas präsentere Bass sorgt für Prägnanz und die melancholische Gitarrenmelodie könnt eigentlich ganz gut passen, nimmt „Jord“ aber im Ganzen gesehen etwas das Feuer. Der Abschluss „Dödsraseri/Den Segervissa Modern“ kommt dann auffallend langsam, beinahe schon doomig, daher und erzeugt nicht zuletzt durch die geringe Geschwindigkeit eine zermürbende Atmosphäre.
Allerdings sorgen einige Füller für etwas Ernüchterung, so dümpelt „Vid Grimnas Stränder“ mehr oder minder vor sich hin und mag trotz bewährter Instrumentalisierung nicht so recht für durchgehende Atmosphäre sorgen. Auch an manch anderer Stelle findet sich immer wieder mal eine weniger überzeugende Passage und „En Enslig Klagan“ wartet mit einem ungewohnten Zwischenspiel akustischer Saitenklänge und Geräuschkulisse auf, sicherlich interessant, aber nicht unbedingt notwendig, vor allem bei der gerade eimal gut 28 Minuten betragenden Spieldauer.
Im Gesamten betrachtet könnte man sagen, dass die Stärken in den ersten beiden Liedern liegen, welche vollkommen von dunklen Energien und kalten Stimmungsbildern durchdrungen sind. Da BLODSRIT bereits auf eine sieben- bis achtjährige Schaffenszeit und einige Veröffentlichungen zurückblicken können, wäre es etwas fehl am Platze von, meist bei neueren Bands erwähnten, noch auszubauenden Stärken zu sprechen. Man merkt jedoch, dass die Fähigkeit zur Komposition mitreißender Stücke da ist, es aber stellenweise etwas an Qualität mangelt. Nichtsdestotrotz erfreut die Abwechslung und die Kritik sollte niemanden davon abhalten in „The Well Of Light Has Finally Dried“ reinzuhören, welches als solide Veröffentlichung norwegisch geprägten, ursprünglichen und atmosphärischen Black Metals in der heutigen Zeit bezeichnet werden kann.
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