Svarrogh - Kukeri

Svarrogh - Kukeri
Black Metal / Folk
erschienen in 2006 bei Heavy Horses Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Pashovi Cliffs
2. Mourning Mill
3. Wind Hunter
4. Kukeri towards the Sea
5. My Dinasty
6. The Solitude of Stara Planina
7. Rhodopean Winter
8. Kukeri in the Snow
9. Somewhere in the Woods
10. Memories in the Dark of the Ages
11. Sun
12. I Pray to Thee
13. Kukeri of the Sun

Die Bloodchamber meint:

SVARROGH ist das Soloprojekt von Dimo Dimov, der ansonsten die Stöcke bei den deutschen Black/Death Metallern Hatred Divine schwingt. Dabei hat sich der aus Bulgarien stammende und in Deutschland lebende Musiker auf „Kukeri“ der Verwebung von Metal mit der Musik seines Geburtslandes verschrieben.

Es ist schon einmal positiv anzumerken, dass es sich hier zwar rein kategorisch um folkloristisch inspirierten Black/Death Metal handelt, dieser aber einmal andere Einflüsse als skandinavische Folklore bietet – oder genauer gesagt, wie das bei so einigen Bands der Fall ist, andere Einflüsse als die klassische Handvoll Folk/Viking/Pagan Metal-Formationen.
Mit insgesamt 17 unterschiedlichen Instrumenten (hauptsächlich Zupf- und Blasinstrumente) und sowohl klarem als auch kreischendem und grunzendem Gesang wartet „Kukeri“ auf. Das mag nun nach Chaos und Überladung klingen, aber für sich gesehen, sind die folkloristischen Passagen gut arrangiert worden. Ich kenne mich mit bulgarischer Folklore nicht aus, aber sie tragen einen bestimmten Geist in sich, wie es wohl die Musik eines jeden Landes tut. Dimo Dimov schafft es also, diese recht authentisch umzusetzen.
Auf der anderen Seite stehen harsche Black und Death Metal-Einschübe, die nicht alle überzeugen können, aber dennoch eine ganz akzeptable Portion Energie transportieren können.

Vielleicht kann man es schon erahnen – „auf der anderen Seite“ und „Einschübe“ deutet nicht unbedingt darauf hin, dass das Album homogen und stimmig ist. Und genau da liegt das große Problem bei SVARROGH. Es sind zwar viele tolle Ideen zu hören, aber die Verwebung des metallischen und des folkloristschen Teils gelingt nicht wirklich. Konzentriert man sich ganz auf die schöne Folklore und hört sich die bezaubernden Melodien, wie zum Beispiel bei dem beschwörerisch und bedächtig anmutenden reinen Folk-Stück „The Solitude Of Stara Plania“, an, wirken die Metal-Einflüsse schon fast störend.
Da aber meistens auf genau diese Kombination gesetzt wird, hinterlässt „Kukeri“ einen zwiespältigen Nachgeschmack. Die beiden musikalischen Welten existieren einfach (noch) zu sehr nebeneinander, als dass sie als Ganzes wirken könnten und so hat man den Eindruck es eher mit Stückwerk zu tun zu haben. Dennoch muss Dimo Dimov an dieser Stelle Tribut gezollt werden für diesen eigenständigen und interessanten Versuch neue Klänge zu erschaffen.
Die Scheibe ist somit nicht wirklich empfehlenswert, aber vielleicht braucht es bei dieser neuen Kombination von Musik einfach etwas länger, bis sie ausgereift ist.
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