Guns N' Roses - Appetite For Destruction

Guns N' Roses - Appetite For Destruction
Hard Rock
erschienen in 1987 bei Geffen Records
dauert 53:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Welcome To The Jungle
2. It's So Easy
3. Nightrain
4. Out Ta Get Me
5. Mr.Brownstone
6. Paradise City
7. My Michelle
8. Think About You
9. Sweet Child O'Mine
10. You're Crazy
11. Anything Goes
12. Rocket Queen

Die Bloodchamber meint:

Heute, über 10 (!) Jahre nach dem letzten echten Studioalbum, sind Guns N‘ Roses nur noch eine große Lachnummer. Zu oft wurde der Termin für die neue CD verschoben, zu oft Konzerte abgesagt, zu oft die Band ausgetauscht. Bandleader Axl hat es hervorragend verstanden, die eigene Legende zu demontieren. Es gab aber auch eine andere Zeit.
Als 1987 das Quasi-Debütalbum „Appetite For Destruction“ erschien (es gab vorher schon die EP „Live Like A Suicide“), war das die Geburtsstunde einer wahrlich großen Band, die heute von vielen Metallern – teilweise auch zu Recht – belächelt wird. Das Auftreten der Jungs war reichlich arrogant, zeitweise peinlich und dazu auch noch äußert tuntig (das mag aber auch an den 80ern gelegen haben...). Der musikalischen Qualität indes tut dies natürlich keinen Abbruch.
Sicher, die Mucke war weder besonders neu noch richtig hart, aber sie war schlicht und ergreifend gut. Evergreens wie „Welcome To The Jungle“, „Paradise City“ oder „Sweet Child O’Mine“ kann man beim besten Willen nicht schlecht reden. Axl’s Gesang war sicherlich Geschmackssache, paßte jedoch erstklassig zur Musik, und über Slash’s Zauberei an der Klampfe muß man ja eh keine großen Worte mehr verlieren. Im Bereich des bluesig beeinflußten Hardrock hat es weder davor noch danach wesentlich Besseres gegeben.
Obwohl die Band natürlich nicht ausschließlich All-Time-Klassiker auf dieser Platte verbraten hat, kommt die Scheibe eigentlich ohne Füller aus läßt sich durchaus auch am Stück genießen (was bei den überbewerteten „Use Your Illusion“-Alben definitiv nicht möglich war). Wer nur ein bißchen ein offenes Ohr für alte Helden der Marke The Who, Stones, Led Zeppelin & Co. hat, kommt an diesem Silberling nicht vorbei.
Man kann diese Band hassen. Dafür habe ich Verständnis. Aber man sollte ihr für ihre Leistung Respekt zollen. Dieses Album ist keine heiße Luft, sondern ein Monument, an dem sich nachfolgende Kapellen allesamt die Zähne ausgebissen haben. Schade nur, daß ein gewisser Herr Rose sich nicht entschließen konnte, diese Combo in Ehre sterben zu lassen. Aber Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall...
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