Eagles Of Death Metal - Death By Sexy

Eagles Of Death Metal - Death By Sexy
Rock'n'Roll
erschienen am 21.07.2006 bei GUN Records
dauert 37:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I Want You So Hard (Boy's Bad News)
2. I Gotta Feeling
3. Cherry Cola
4. I Like To Move In The Night
5. Solid Gold
6. Don't Speak
7. Keep Your Head Up
8. The Ballad Of Queen Bee & Baby Duck
9. Poor Doggie
10. Chase The Devil
11. Eagles Goth
12. Shasta Beast
13. Bag O' Miracles

Die Bloodchamber meint:

Die EAGLES haben eine neue CD vollgesungen und ich kann nur hoffen, dass sie die Delle, die SEX MUSEUM in meiner Messlatte für Rock’n’Roll hinterlassen haben, auszumerzen bereit sind. Dabei spielt es für eine unvoreingenommene Rezension natürlich keine Rolle, wie viele unzählige (zumindest mir) semibekannte Musiker beim Aufnehmen ihre Ausscheidungen auf dem Silberling verewigt wissen wollten. Also flugs ein Veltins zum Munde geführt und ab in den Player.

Der erste Song klingt schon mal ziemlich töfte – flott, rockig und sogar ein winzig kleines bisschen dreckig. Lied Nr. 2 beginnt mit einem Rhythmus angebenden Bass, doch leider nimmt eine Vorstellung immer mehr Gestalt an: der Gesang ist überwiegend in dieser schrägen, hohen Tonlage gehalten. Statt Whiskey zu trinken hat sich der Sänger wohl den blau-weißen Wolf, der die sieben schwarz-gelben Geißlein gefressen hat, zum Vorbild genommen und lieber an der Kreide gelutscht. Mit zunehmender Spielzeit erhält zwar auch der, sagen wir mal, normale Gesang seine Chance, schafft es aber nicht sich entscheidend durchzusetzen.
Gute Musiker scheinen am Werk zu sein, immerhin ist „Death By Sexy“ nicht gerade das Debüt der Band. Gute Ideen für Songs sind vorhanden, der Gesamteindruck ist ziemlich cheesy und locker, mit einer gehörigen Portion mit-dem-Fuß-mitwipp-Einlagen. Ideal um bekifft in einer Luftaufsichtsbaracke noch lange den Flugzeugen hinterher zu sehen. Nur, wer hat schon die lokalen und temporären Möglichkeiten dazu? Seht ihr, ich auch nicht. Manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass sämtliche guten Elemente des Albums komprimiert in 2 bis 3 Liedern besser aufgehoben wären und dann richtig fetzen würden.

Nach mehrmaligem Genuss muss man bescheinigen, dass die oben angesprochen Bereitschaft sicherlich da ist, allein es scheitert auf lange Distanz an der Umsetzung. Ben Johnson lief ja schließlich auch nie einen Marathon bei Olympia, da wäre er trotz Doping gescheitert. Vielleicht würde mein Urteil besser ausfallen, wenn dieser seltsame und unpassende Gesang nicht wäre, doch dieser bringt sogar den Führerbunker zum Einsturz. Dass es „Death By Sexy“ in den deutschen Media Control Charts ziemlich weit gebracht haben, ist ja auch nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal.
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