The Sixth Incubator - Inphonoir

The Sixth Incubator - Inphonoir
Industrial
erschienen in 2003 bei Cudgel Agency
dauert 65:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Introversion
2. Calm Of Perversion
3. Dominus Terminus
4. We're Death Metal Power
5. Heroin And Lusting Found
6. Gods Of Fire
7. Burning Deep Inside
8. Skum
9. Away
10. Balladesk 1
11. Cum Into Your Face
12. Sphinx Of Skorragh
13. Hymn Of Skorragh
14. Down On Earth
15. Fight (Tribal Six-Remix)
16. Burrrn
17. Jesus-Grind
18. Übergang
19. Balladesk 2
20. My Cold Embrace (MY COLD EMBRACE)
21. Bloodlust (MY COLD EMBRACE)

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Bands, die wollen mit ihrer Musik provozieren. Einerseits strapazieren sie ihre Fans mit höchst eigenwilligen Kompositionen, und andererseits haben sie es auch auf uns arme Musikredakteure abgesehen, die sich den Kopf zermartern müssen, um eine gerechte und aussagekräftige Kritik verfassen zu können. "Inphonoir" ist solch ein Bastard, der mit einem wilden Genremix aus Death Metal, Grindcore und Industrial alles andere als einfach zu nehmen ist.
Mit der Absicht, möglichst jede Schublade zu vermeiden hat das Duo Mummelthey/Schunke ein polarisierendes Werk abgeliefert, welches entweder nach vielen Durchläufen begeistert als innovatives Glanzstück abgefeiert wird, oder sich selbst mit sehr viel Mühe nie wirklich erschliessen wird.
Obwohl der recht gelungene Opener "Calm Of Perversion" mit seinem bassstarken Drumming, tiefergelegten Gitarren und unidentifizierbarem, verzerrtem Röcheln eine düstere Todeswalze prophezeiht, kann der nachfolgende Rest nicht mal ansatzweise so etwas wie Stimmung, Begeisterung oder Nachvollziehbarkeit bieten. Das Album besteht im Grunde aus einer Masse an Songs, bei denen sich die Erzeuger musikalisch austoben konnten, ohne Rücksicht auf Verluste beliebige Elemente durcheinandergemischt haben, sich aber letztendlich in der eigenen Kreativität verloren haben.
Sicher werdet ihr euch fragen, wie sich denn nun die Musik an sich gestaltet, aber darauf vermag ich keine zufriedenstellende Antwort zu geben. Einige Stücke beispielsweise haben klassische Old-School-Death-Rhythmen, andere wiederum glänzen mit düsteren, an TYPE O NEGATIVE erinnernde Elemente, "Fight" kling sehr stark nach PRODIGY und letztendlich finden auch Punk oder Hardcoreparts ihre dominierenden Passagen.
Die Vocals stehen dem in nichts nach. Mal unverständlich grunzend, dann wieder relativ klar, aber fast niemals unmodifiziert tönen sie aus den Boxen und fördern damit die bereits angesprochene Vielschichtigkeit und Verwirrung.
Die letzten beiden Stücke sind übrigens von der befreundeten Band MY COLD EMBRACE, aber ehrlich gesagt wär mir dies gar nicht aufgefallen, wenn man es nicht extra erwähnt hätte. Dennoch ist der Song "Bloodlust" mit seiner "Vergitarrung" einer Handymelodie witzig und interessant geraten.

Sicher, die Band hat definitiv eine Vision, das kann man nicht bestreiten. Nur vermag ich es leider nicht, diese Vision in irgendeiner Form zu interpretieren. Ich bin grundsätzlich neuen musikalischen Dingen gegenüber alles andere als verschlossen, aber diese Inkubation hat weder Hand noch Fuss. 4 Punkte gibts für den Opener "Calm Of Perversion", das aggressive "Hymn Of Skorragh", das Theme aus "Burrn" sowie für die nette Überrraschung am Schluss "Bloodlust".
-