Frontside - Twilight Of The Gods

Frontside - Twilight Of The Gods
Thrash Metal / Metalcore
erschienen am 01.09.2006 bei Dockyard 1
dauert 52:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Apocalypse Continues
2. Burden Of Hell
3. Messiah Syndrome
4. We Are Destined To Burn
5. Hurricane
6. Appeal For Forgiveness
7. Absolution Hour
8. Embrace This Promise
9. Shape Of Pain
10. Redemption Symphony
11. Exhaling Final Breath

Die Bloodchamber meint:

Denk ich an Polen und Metal, fällt mir zuerst fingerfertiges Death-Geballer von Vader oder Behemoth ein. Ganz bestimmt zuallerletzt denke ich an modernen Thrash und Metalcore. Dass Osteuropa zu dem Thema auch ein Wörtchen mitreden will, zeigen uns FRONTSIDE. Kennt kein Schwein? Nun, in ihrer Heimat zählt die Band bereits zu den ganz Großen. Für ihr erstes Album „...And Forgive Us Our Sins“ konnte 2003 den polnischen Grammy – dort „Fryderyk“ genannt – in der Kategorie „Bestes Heavy Metal Album des Jahres“ einheimsen. Ob die Jungs diesen Erfolg angesichts der internationalen Konkurrenz fortführen können, ob sie, wie ihr Label großspurig behauptet, die europäische Antwort auf erfolgreiche Ami-Bands wie Killswitch Engage oder Bleeding Through sind, bleibt fraglich.

Das neue Album mit dem elendig langen Titel „Twilight Of The Gods – A First Step To The Mental Revolution“ macht ohne Frage auf den ersten Blick einen sehr ordentlichen Eindruck. Das Artwork kann sich sehen, die butterfette Produktion sich hören lassen. Musikalisch nimmt man sich mal hier, mal dort ein fettes Stück Sahnetorte weg. Da ein Haufen modernen Thrash, dort einen Happen Schweden-Death, den knackigen Bissen Hardcore nicht zu vergessen. Alles gut grooven lassen, böses Gebrüll und gut dosierte Clean Vocals drüber.
Ach? Das kommt euch bekannt vor? Macht nix, auch bewährte Sachen können einem anständig die Rübe wegpusten.

Das bekannte Rezept ist auch nicht das, was es an FRONTSIDE’s neuestem Werk zu bemeckern gibt. Dass mit der recht austauschbaren Mischung eine gewisse Identitätslosigkeit einher geht, kann man auch verzeihen. Wenn die Band doch bloß anständige Songs schreiben würde. Man findet da ein kickendes Riff, dort eine gut gehende Melodie, im Zusammenspiel funktioniert das Ganze jedoch nicht so wirklich. Die Kompositionen sind meist lang, sich ruckartig verändernd, verworren und mit wenig rotem Faden versehen. Man hört das Album einmal, man hört es zehnmal – der Effekt ist derselbe. Außer ein paar cleanen Refrains bleibt kaum etwas hängen. Apropos Clean Vocals: Dieselben sorgen in der Ausführung und Platzierung ab und zu schon mal für ein wenig Bauchschmerzen.

Insgesamt keine schlechte Platte, aber auch keine wirklich gute. Wenn FRONTSIDE noch ein klareres Strickmuster für ihre Kompositionen finden und mehr klasse Songs wie „Absolution Hour“ fabrizieren, können sie vielleicht bald auch außerhalb Polens einen Grammy gewinnen. Aber nur vielleicht...
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