Entwine - Fatal Design

Entwine - Fatal Design
Gothic Rock
erschienen am 15.09.2006 bei Century Media
dauert 42:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fatal Design
2. Chameleon Halo
3. Out Of You
4. Surrender
5. Oblivion
6. Twisted
7. Insomniac
8. My Serenity
9. Break Me
10. Curtained Life

Die Bloodchamber meint:

Es ist schon erstaunlich mit welcher Souveränität die finnischen Goth Rocker von ENTWINE in regelmäßigen Abständen eine richtig ordentliche Veröffentlichung ins Rennen schicken. Nach dem starken 2004er Output „DiEversity“ und der EP „Sliver“ steht nun mit „Fatal Design“ die nächste Kanone in den Startlöchern. Der Sechser etabliert sich auch 2006 in der Eliteliga, obwohl man den Sound immer nur an kleinen Nuancen ändert, ihm damit aber den gewissen Feinschliff gibt und somit alteingesessene wie neue Fans anspricht.

Der knapp über 40 Minuten lange Silberling kommt Dank einer enorm druckvollen Produktion und dezenten Einflüssen aus dem modernen Rock Bereich (härtere Riffs, flotteres Drumming) enorm erfrischend daher. Die düster melancholische Ader der Finnen geht dabei aber keineswegs verloren, wozu das omnipräsente Keyboard einen guten Teil beiträgt. Der klimpernde Klangteppich wirkt dabei aber nie aufgesetzt oder störend, sondern vielmehr gekonnt und stimmig eingesetzt. Aushängeschild bleibt natürlich Sänger Mika Tauriainen, der auf „Fatal Design“ eine vorzügliche Leistung abgibt und den Hörer mit gefühlvoll sanftem Gesäusel, aber auch aggressivem, kräftigem Gesang immer aufs Neue begeistern kann. Bereits der Opener kommt mit ordentlich Power daher und überzeugt mit einem tollen Refrain! Ebenfalls herausragend ist das flotte, etwas härtere „Twisted“, das von Beginn an Spaß macht. Mit „Out of You“ und „Break Me“ hat man typische ENTWINE Titel am Start. Simpel aufgebaut, aber eingängig wie Hölle! Als progressiv-düstere Stücke entpuppen sich „Insomnia“ und der Rausschmeißer „Curtained Life“, während „Oblivion“ die schmusige Halbballade für Zartbesaitete ist.

Bei ENTWINE kann man einfach nicht Meckern. Die Titel sind eingängiger als 95% der meisten Goth Rock Veröffentlichungen und machen von Beginn an so viel Spaß wie ein Grillfest mit nackten Weibern (falls der Leser eine Frau ist, ersetze sie das letzte Wort durch Männer und das erste durch Salat...). Großartige Veränderungen im Sound und technische Spielereien darf man nicht erwarten, aber das muss auch gar nicht sein. „Fatal Design“ ist einfach ein klasse Album für Freunde modern/gotischer Rockmusik und für dieses Klientel auch eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
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