The Frozen - Blue Virtue

The Frozen - Blue Virtue
Rock
erschienen am 15.09.2006 bei Transwaved
dauert 45:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Frozen (Intro)
2. Adore
3. Opposite
4. Carnival
5. Straight to Hell
6. Winter
7. Reason to Feast
8. Violet
9. Jester
10. Whore
11. The Night of the Vampire
12. Still Frozen (Outro)

Die Bloodchamber meint:

Es ist schon bitter! Wenn man vor 20 Jahren noch einen zwei Sekunden langen Furz gelassen hat, stand die Menge Kopf! Heutzutage müsste man mit diesem schwer zu bedienenden Instrument bereits eine Arie komponieren, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Ähnlich ist es mit der Musik! Um aufzufallen, greifen viele Bands ganz tief in die Trickkiste und kramen neue Songstrukturen hervor, die mit seltsamen Rhythmen, atemberaubenden Ideen und genialen Momenten aufwarten und somit den Hörer zur Faszination treiben sollen. Seien wir ehrlich: kaum jemand schafft das!

THE FROZEN aus Österreich gehören definitiv zu dieser Gattung, beschreiten sie mit ihrer Musik doch einen Weg, der kein Ende, aber auch keinen Anfang hat. Der Pfad offenbart unzählige Kreuzzungen, die in tiefste Melancholie münden, halsbrecherisch flotte Wendungen nehmen, zu traurigen Plätzen führen oder auch gradlinig voran schreiten können. Viele Hörer werden sich auf den Reisen durch „Blue Virtue“ verloren vorkommen, andere werden sich aber in die faszinierende Welt verlieben können. Die Route beginnt mit dem seltsamen Intro „Frozen“ und gabelt danach in Richtung „Adore“ ab, einer flotten Rocknummer, die Spaßpotential bietet. Auf der abwechslungsreichen Wanderung kommt man an dem traurigen „Opposite“ vorbei, besucht mit „Straight to Hell“ den ollen Glenn Danzig, streift verträumte „Winter“-Landschaften, entflieht sich in gotische Rocknummern („Violet“), stolpert durch die progressiv düstere „Night of the Vampire“ und erreicht schließlich immer noch frierend sein Ziel.

Hinter THE FROZEN verbergen sich sehr mutige Songwriter, die mit vielen interessanten Ideen und einer Menge Abwechslung eine ganz eigene Stimmung erzeugen können. Wer sich auf die CD einlässt, muss allerdings sehr viel Zeit investieren, denn die Titel, die zwischen erdigen Rocknummern, progressiven Frickelnummern, flotten Hits und traurigen Balladen pendeln, brauchen eine Weile, um sich zu entwickeln. Das sehr gute instrumentalische Handling zeugt von Qualität, auch die Produktion ist nicht zu verachten. Ich persönlich habe ein Problem mit der Recht eigenartigen Stimme des Sängers, der mit seinem Organ zwischen einfühlsamen Flehen und kantigem Sprechgesang pendelt und mich damit leider nicht anspricht. Aber überzeugt euch selbst! THE FROZEN sind jedenfalls nichts Alltägliches und allein deswegen lohnt sich ein Probehören!
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