Nebelhexe - Essensual

Nebelhexe - Essensual
Elektro
erschienen am 06.10.2006 bei Candlelight Records
dauert 41:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Underworld
2. Invisible Entity
3. Their Dead Poetry
4. Sungod
5. Erzulie’s Charm
6. Purple Nightshades
7. Living Trash
8. The Figurehead
9. The Wish
10. Dreams Of Little Girls

Die Bloodchamber meint:

Andrea Haugen (u.a. Gastsängerin bei SATYRICON) schreitet mit ihrem Projekt NEBELHEXE auf eigenen Pfaden durch die dichten Wälder des Erfolgs. Nachdem sie bei den kultigen Gothicfolkern HAGALAZ RUNEDANCE ausstieg, fand sie mit NEBELHEXE ihr musikalisches Zuhause. Und das liegt inmitten poppigen Elektroarrangements mit starken Anleihen von Wave und Gothic.

Das vorliegende zweite Werk der Sängerin kann jeden Fan von gepflegt poppiger Gothic-Ambient-Musik überzeugen. Die Mischung aus folkloristischen Elementen, Elektro und Wave beim langsamen Opener „Underworld“ und den schnellen „Invisible Entity“ ist originell und sphärisch umgesetzt. Besonders der wirklich gut akzentuierte sowie dunkle Gesang weiß bei jedem Song zu überzeugen. Er mutet noch folkloristisch an und bietet einen angenehmen Kontrast zu den meist elektronisch gehaltenen Tracks. In Erinnerung an englischem Goth-Rock klingt hier und da eine E-Gitarre durch (u.a. „Their Dead Poetry“ und „Purple Nightshades“, „The Wish“). In verträumte Gefilde driftet die Sängerin dann und wann ab („Living Trash“). Rein elektronisch arrangierte Songs wirken durch den Einsatz von Streichersamples etwas wärmer („Sungod“, „Erzulie’s Charm“, Dream Of Little Girls“). Besonders gut gelungen ist die eigenständige und atmosphärische Interpretation The Cure’s „The Figurehead“ vom weltverneinenden Überfliegeralbum „Pornography“.

Mich überrascht das Werk in besonderen Maße, weil sich die Sängerin mit „Essensual“ abwechslungsreich und eigenständig präsentiert. Die Musik hebt sich angenehm vom Schlamm einfältig peinlich arrangierter Gothic-Musik ab und kann sicher viele Liebhaber für sich gewinnen. Mit Sicherheit beschäftigt sich dann der eine oder andere mit Hagalaz Runedance oder geht öfter zu einer Gothic-Bar. Metalfans – insofern sie nicht aufgeschlossen sind – sollten lieber die Finger von diesem Output lassen, denn hier findet sich nichts metallisches. Wer es verträumt, dunkel und angenehm mag, Vorlieben für Kirlian Camera und Division Kent entwickelt, kann sicher bedenkenlos zugreifen. Für kühle Herbstnächte ist es allemal etwas.
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