Planes Mistaken For Stars - Mercy

Planes Mistaken For Stars - Mercy
Stoner Rock
erschienen am 22.09.2006 bei Alveran Records
dauert 38:29 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. One Fucked Pony
2. Crooked Mile
3. Widow; A Love Song
4. Keep Your Teeth
5. To Spit A Sparrow
6. Never Felt Prettier
7. Killed By Killers Who Kill Each Other
8. Little Death
9. Church Date
10. Mercy
11. Penitence

Die Bloodchamber meint:

Wofür steht das Label Alveran Records doch gleich? Ach ja! Hardcore in seiner reinsten Form und all sein dazugehörigen Ablegern. Was zocken PLANES MISTAKEN FOR STARS (PMFS) für Musik? Ach ja! Düsteren Stoner Rock mit psychedelischen Einflüssen. Passen PMFS und Alveran zusammen? Nein!

Keine Ahnung warum die Jungs hier gelandet sind, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sie von dem Label, bzw. das Label von ihnen profitiert. Aber das soll nicht meine Sorge sein, wir sind ja hier um das Album „Mercy“ zu besprechen. Der Vierer veröffentlicht hiermit seinen nun dritten Longplayer und geht damit rauer und düsterer als gewohnt zu Werke. Eine musikalische Einordnung des Ganzen fällt mir doch sehr schwer. Gesanglich orientiert man sich ein wenig an Lemmy, musikalisch wandelt man in den Spuren von KYUSS, paart das Dargebotene mit psychotischen Einflüssen á la NEUROSIS und produzieren lässt man sich das Teil dann von Matt Bayles (MASTODON). All das zusammen ergibt in etwa den Sound von PMFS, die u.a. bereits mit den Screamo-Jungs von THURSDAY auf Tour waren, was meiner Meinung nach mal wieder überhaupt nicht zusammen passt!

Fest steht: PMFS liefern mit „Mercy“ ein sehr schwer verdauliches Album ab. Man muss dem Album schon mehrere Durchläufe geben, um es verstehen und auch mögen zu können. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr unmotiviert, unscheinbar, langatmig, schleppend, sperrig und stimmungstötend. Doch nach mehreren Stunden fallen einem immer mehr interessante Passagen auf, die Songs entwickeln sich zu mitreißend düsteren Rocknummern und fügen sich immer besser zusammen. Vor allem „Crooked Mile“, “To Spit a Sparrow” und “Killed by Killers who Killed each other” sind hier zu nennen.

Sicherlich kann man mit dem Album jede fröhliche Party von einer Sekunde auf die nächste vollkommen zerstören, für dunkle Lebensabschnitte, in denen man mit seinem Bier und der Wasserpfeife allein auf dem Balkon sitzen möchte, bietet sich die Musik aber geradezu an. Mir persönlich sagt der raue, ungeschliffene und verzweifelte Gesang von Gared O’Donnel zwar nicht zu, aber das ändert nichts daran, dass sich auf „Mercy“ einige Songs tummeln, die mit ihrer Schwermütigkeit einen der vordersten Plätze bei einem Wettlauf von Sargträgern einnehmen würden. Jeder, der ein düsteres Herz mit sich trägt, die Band sowieso mag oder auf doomigen Stoner Rock steht, sollte PMFS eine Chance geben. Meine Welt ist es nicht unbedingt und vor allem aufgrund des Gesangs gibt es ein paar persönliche Abzüge.
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