Saidian - Phoenix

Saidian - Phoenix
Melodic Metal
erschienen am 29.09.2006 bei Metal Heaven
dauert 64:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Resurrection (Intro)
2. Ride On A Phoenix
3. Praise The Lord
4. State Of Euphoria
5. Fallen Hero
6. Crown Of Creation
7. See The Light
8. Never Surrender
9. The Jester
10. Ride Like The Wind
11. Nine Lives
12. Power And Glory
13. Reign Of Agony

Die Bloodchamber meint:

Aus den Restbeständen des Stephan Jegust erreicht mich „Phoenix“, das zweite Album der süddeutschen Melodic Metaller SAIDIAN. Um das Debüt „For Those Who Walk The Path Forlorn“ gab es seinerzeit aufgrund der zerstörerischen Bewertung (zwei Punkte) eine Menge Wirbel, obwohl der eigentliche Tenor „nur" in etwa lautete: gut gemacht, aber einfallslos und mit schrecklichen Vocals ausgestattet. Nun, mal sehen, was uns die neue Platte so bietet...

...ich würde mal sagen, im Großen und Ganzen ist an dem alten Fazit doch ne Menge dran, denn SAIDIAN sind nach wie vor eine Kopie einer Kopie einer Kopie einer Kopie... und die werden nun mal – wie auch im echten Büroleben – selten besser als das Original. Wer schon mal mit HELLOWEEN, GAMMA RAY, EDGUY und ähnlichen Gestalten in Berührung gekommen ist, kann sich vorstellen, dass „Phoenix“ nahezu identisch klingt, zumindest was die wesentlichen Trademarks angeht. Alleine die Einfallslosigkeit der Songtitel löst Deja-vu's im Sekundentakt aus: „State Of Euphoria“, „See The Light“, „Never Surrender“, „Ride Like The Wind“, „Power And Glory“ – das hat mal alles irgendwie, irgendwo schon mal gehört.

Nichtsdestotrotz ist „Phoenix“ aber dennoch ein respektables Album geworden, denn das, was SAIDIAN machen, machen sie zweifellos professionell und gut. Dank des wirklich guten und nur selten daneben liegenden Gesanges von Markus Engelfried (der sich anscheinend stark verbessert haben muss), der soliden Produktion und der technisch einwandfreien Umsetzung des Songmaterials macht der typische Bombast Melodic Metal der Truppe durchaus Spaß, auch wenn der Originalitätsgrad irgendwo bei Null liegen dürfte. Aber solange man hymnische Refrains und mitreißende Sologitarren serviert bekommt, die ziemlich schnell ins Ohr gehen, stört das ja auch nur bedingt.
Leider ist das Album jedoch mindestens ne Viertelstunde zu lang, denn gegen Ende gehen den Songs doch merklich die Luft aus und die ersten Ermüdungserscheinungen machen sich breit. Da hilft auch der kurze Gastauftritt von SAVATAGE Mastermind Jon Oliva in „Crown Of Creation“ nicht weiter – zumal der gute Mann seine besten Zeiten sowieso längst hinter sich hat. Über den Einsatz des Keyboards sollte man darüber hinaus auch noch mal nachdenken, denn nicht immer passt das Gedudel so zu den Tracks wie in „Fallen Hero“. Weniger wäre da manchmal vielleicht doch mehr.

Trotzdem bleibt festzuhalten: „Phoenix“ ist ne angenehme, kompetent eingespielte Melodic Metal Scheibe, die man sich als Genre Fan gerne zu Gemüte führen darf. Innovationen oder Eigenständigkeit sollte man aber nicht erwarten.
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