Killing Technology

Killing Technology
Progressive Metal
erschienen in 1987
dauert 48:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Killing Technology
2. Overreaction
3. Tornado
4. Too Scared To Scream
5. Forgotten In Space
6. Ravenous Medicine
7. Order Of The Blackguards
8. This Is Not An Exercise
9. Cockroaches

Die Bloodchamber meint:

Nach “War & Pain” und “Rrröööaaarrr” stieg der schwarze Stern des Woiwoden unaufhörlich auf und fand mit „Killing Technology“ seinen vorläufigen Zenit, der 1988 und 1989 mit „Dimension Hätröss“ und „Nothingface“ übertroffen wurde. „Killing Technology“ stellt das Bindeglied zwischen den chaotischen Anfängen und der durchdachten Alben der späteren Mk. I-Phase dar.

Das thrashige Gebräu aus wüsten Punkeruptionen und strukturiertem Thrashmetal beherrschten die vier Kanadier bei „Killing Technology“ bereits sehr gekonnt. Erster Hörbeweis ist das konzeptionierte Titelstück, das gleichzeitig der Opener des rasanten Albums ist. Die dichte Atmosphäre des Songs wird sich ein Jahr später bei „Dimension Hätröss“ durch das gesamte Album ziehen. Das hektische „Overreaction“ und das ebenso schnelle „Tornado“ bestechen durch Eingängigkeit und haben Hitcharakter. Auch das letzte Stück „Cockroaches“ besitzt solche Nehmerqualitäten. Klagend und hektisch sind auch die restlichen Songs des Albums (herausragend hier; „Too Scared To Scream“ und „Forgotten In Space“), wobei vor allem die Gitarrenarbeit, Drums und Gesang hervorstechen. Snake besaß damals die hervorragende Eigenschaft, trotz seiner hellen Stimme immer noch aggressiv zu klingen. Er war es auch, der die Band in eine Richtung bugsierte, die bei umstrittenen Alben wie „Angel Rat“ und „The Outer Limits“ endete.

Erstaunlich bei diesem Album sind die ungewöhnlichen Songaufbauten, die zunächst eingängig anfangen und immer komplexer werden. Irgendwann endet der eine oder andere Song abrupt. Überraschung gelungen. Dieses Meisterwerk ist zweifelsohne wegen seiner Originalität und seiner Weg weisenden Songstrukturen ein Meilenstein der Metal-Avantgarde, die damals – man mag es nicht glauben – zunächst „Techno-Metal“ genannt wurde, um es dann richtigerweise in Progressive Metal umzubenennen. Hier seht ihr mal, wie hohl es ist, Musik in Sparten und Kategorien zu erfassen. Voivod haben sich schon immer solchen Begrifflichkeiten entzogen und tun es noch immer. Wer auf Mastodon und Converge steht, sollte unbedingt dieses Ausnahmealbum genießen.
-