Solace Of Requiem - Utopia Reborn

Solace Of Requiem - Utopia Reborn
Death Metal
erschienen am 11.08.2006 bei Ruptured Silence
dauert 43:38 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Theoretics
2. Red Sea
3. Language Of The Gods
4. Lost Vapors
5. Deceiver
6. To Suffer Mortality
7. Beyond Grace
8. Your Last Enemy
9. Cry Out For Mercy

Die Bloodchamber meint:

Technischer Death Metal ist eine Domäne von Bands, die zumeist in den nordamerikanischen Landstrichen anzutreffen sind. SOLACE OF REQUIEM kommen aus Virginia und machen eben solche Art Metal mit Hinzunahme von ein paar wenigen Grind-Elementen. Das hört sich jetzt nicht wirklich erschreckend nach einer neuen Welle des Todesmörtel an und das ist es auch nicht.

''Utopia Roben'' ist von der ersten bis zur letzten Minute stilistisch uninspiriert. Allerdings verfügen Solace Of Requiem über enorme technische Fähigkeiten, die es verhindern, dass die Scheibe zum belanglosen Desaster verkommt. Schwere Riffs im Midtempobereich bestimmen die Szene. Das ist zwar auch sehr schön anzuhören, allerdings vermisse ich einen oder zwei Songs, bei denen ich mal zur Abwechslung in die Gänge kommen kann. Der Sound der Band ist recht klar, vielleicht ein wenig zu klar, aber er passt zu der Musik. Der Old-School Anteil innerhalb der Musik kommt dadurch gut zur Geltung und die Vocals schweben so über der Musik, dass sie prägnant aber nie aufdringlich im Vordergrund zu hören sind. Und wovon handeln die Texte? Wir sind hier im Death Metal, also wird sich der gängigen Klischees bedient, will heißen: Tod, Blut und Schmerz.

Ein Album für die Ewigkeit ist ''Utopia Reborn'' mit Sicherheit nicht geworden, dafür wirkt das meiste zu einfältig. Es dauert etwas zu lange bis man den Zugang zu der Scheibe gefunden hat. Zwar glänzen die Musiker durch hohes Können und auch die Vocals, die Gast-Shouter Brett Hoffmann (Malevolent Creation) beisteuert, können durchaus begeistern, aber es sind dringend mehr Innovationen in den Strukturen nötig.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Death Metal aus den USA von SOLACE OF REQUIEM, einer Newcomer-Band, die ein „vollkommen neues Death-Metal-Konzept“ vorlegen. So jedenfalls steht es in der Info, der Metaller aus Virginia Beach. Nun, ob das wirklich so neuartig sein soll, was uns das Trio hier präsentiert, bezweifle ich ganz stark. Für mich ist „Utopia Reborn“ leicht progressiver Old-School-Death Metal, der sehr an den guten alten Florida-Stil angelehnt ist.

Und im Highspeed-Tempo geht es auch gleich zur Sache: „Theoritics“ beginnt rasend schnell und wird durch schleppende Parts unterbrochen, die durch brillante Gitarrenarbeit nur so strotzen. „Red Sea“ hat einen ähnlichen Aufbau und hier wird spätestens klar, dass das Trio sich stark an Morbid Angel orientiert, was besonders bei den schleppenden Teilen heraussticht. Bei den Vocals wird auf gutturales Geröchel gänzlich verzichtet und somit gestaltet sich der starke Gesang durchaus abwechslungsreich, auch wenn er manchmal an einen Herrn, namens David Vincent erinnert. Die Songstrukturen der neun Tracks auf „Utopia Reborn“ sind vollkommen durchdacht, zwar ohne große Überraschungen, aber durchaus variabel. Allerdings bleiben sie, auch nach dem vierten Durchlauf, nicht wirklich im Ohr hängen, was aber an der progressiven Spielweise liegt und mich nicht sonderlich stört, weil ich diese Art von Death Metal einfach mag.

SOLACE OF REQUIEM hauen mit „Utopia Reborn“ ein geiles Death Metal-Album auf den Markt, das nichts Neues bietet, dafür aber eine geile Mischung aus alten Florida-Bands, ohne dabei an Eigenständigkeit zu verlieren, was besonders den Songstrukturen zu verdanken ist. Diese Debüt-Scheibe der Amerikaner ist zudem auch noch sauber und kraftvoll produziert, so dass Freunde des anspruchsvollen Death Metals durchaus reinhören sollten.
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