Myrkgrav - Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning

Myrkgrav - Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning
Black Folk Metal
erschienen am 27.10.2006 bei Det Germanske Folket
dauert 44:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gygra Og St.Olav
2. Fela Etter'n Far
3. Om Å Danse Bekhette
4. Oppbrennerbønn
5. Olav Tryggvason
6. Mellomspell
7. Tre Skygger Tel Kølabrennern Kom
8. Tjernet
9. De To Spellemenn
10. Finnkjerringa
11. Endetoner

Die Bloodchamber meint:

Mag sein, dass ich dem einen oder anderen musikalischen Soloprojekt unrecht getan habe, ohne ein Ergebnis gehört zu haben, aber grundsätzlich bin ich leidenschaftlicher Gegner von One-Man-Shows. Und das, was ich bisher auf der blutroten Servierplatte hatte, war auch allergrößten Teils Ausschussware. Nun ist es aber doch schon so weit gekommen, dass mir innerhalb von knapp zwei Monaten mit ''Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning'' die dritte Scheibe vorliegt, die es schafft mich zu begeistern.

Hinter MYRKGRAV steht mit Lars Jensen ein mit 21 Jahren doch recht junger Künstler, der es aber faustdick hinter den Ohren hat, jedenfalls was das Songwriting angeht. Die CD erscheint als Konzeptalbum, in dem es um die Geschichte und Sagen der Heimatregion des Musikers geht. Im Großen und Ganzen verschließen sich mir aber die hier vorgestellten Texte, da es einerseits mit meinem Schul-Norwegisch nicht sonderlich gut bestellt ist und andererseits scheint es sich zudem auch um einen ostnorwegischen Dialekt zu handeln, denn auch in diversen Nachschlagewerken ist die Trefferzahl nicht gerade hoch.
Also bedeutet das: Man muss sich eben nur auf die Musik konzentrieren, was bei einer Audio-CD auch irgendwie sinnvoll erscheint. Die Musik ist dann eine Mischung aus wenigen Folk-Elementen und einer Überzahl Black Metal. Dennoch fällt es mir nicht leicht, das in eine bestimmte Kategorie zu zwängen. Die Vocals kommen sowohl als markantes Keifen, als auch als reine unveränderte Stimme zum Einsatz. Das Tempo auf ''Trollskau, Skrømt Og Kølabrenning'' ist nie sonderlich hoch, was den Vorteil hat, dass die sehr eigenständigen aber auch eigenwilligen Melodien gekonnt in den Vordergrund gesetzt werden. Während es die erste Hälfte der Scheibe eher ruhig angehen lässt, wird es zum Ende hin immer BM-lastiger, ohne aber in wüste Raserei auszuarten. Hier und da noch ein kurzes instrumentales Zwischenspiel und schon sind wir am Ende des Albums angelangt, das einen enormen Spaß macht, dass man nicht gemerkt hat, wie die Zeit vergeht.
Auch die Produktion ist auf oberen Niveau zu finden, wenn auch nicht hochklassig, so können sich einige Leute mal 'ne Scheibe von abschneiden, denn immer nur der true norsk und frostbitten Sound geht einem mit der Zeit ganz gehörig auf die Nüsse.

Als ich vorhin schrieb, dass es sich bei MYRKGRAV um ein Ein-Mann-Projekt handelt, habe ich nicht ganz die Wahrheit gesagt, denn neben zwei Gastvocals gibt sich hier bei fünf Songs Espen Hammer von Lumsk als Bassist die Ehre.
Unterm Strich ist nur zu sagen, dass es sich mit dieser Veröffentlichung um ein herausragendes Album handelt, zu dem man sehr leicht Zugang bekommt und kaum bis keine Fehler aufweist. Wenn ich eine Band als Vergleich heranziehen müsste, wären es wahrscheinlich Enslaved, ohne dass MYRKGRAV aber auch nur in irgendeiner Form eine Kopie jener wären. Auf einen Anspieltipp möchte ich verzichten, denn einen einzelnen Song aus dem Gefüge zu reißen, wäre schwer möglich.
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