Buried Time - Innocence Gone

Buried Time - Innocence Gone
Progressive Rock
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 46:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Expect
3. Compare
4. Swallow my Pride
5. Hypanovae
6. Something Like This
7. Diary of Souls
8. Fading Future
9. Wings
10. Innocence Gone
11. Take a look Behind
12. You Said Goodbye

Die Bloodchamber meint:

Etwas modern, etwas düster, etwas gothic, vielleicht auch ein wenig Metal, eine ordentliche Portion Progressivität mit hart rockenden Gitarren als Grundgerüst und ein melodisches Keyboard. All das zusammen ergibt den Sound von BURIED TIME!
Die Bochumer haben das Gefühl der Zeit verstanden und wollen mit ihrem Material deswegen vor allem Eigenständigkeit und Mut unter Beweis stellen. Kategorisieren lässt sich das Gebilde folglich recht schwer, vor allem da Sänger Alex ein recht außergewöhnliches Organ besitzt und auch gut in einer Melodic Power Metal Band Platz gefunden hätte.

Schon die Einleitung zeigt deutlich, dass BURIED TIME auf dem besten Weg sind, ihre eigene musikalische Sparte zu eröffnen. Doch ist diese auch in sich stimmig und ein Hörgenuss für den Konsumenten?

Teilweise fällt es leider etwas schwer, dem Konstrukt zu folgen. Viele nette Melodien, die schnell ins Ohr gehen, finden auf „Innocence Gone“ durchaus ihren Platz. Auf der anderen Seite versucht man so etwas, wie eine düstere Stimmung zu erzeugen und gleichzeitig einen etwas extravaganten Sänger in seine Reihen einzubauen. Elektronische Spielereien, etwas Keyboardgeklimper und sehr abwechslungsreiches Songwriting tragen ihr übriges dazu bei, dass das schwierige Unterfangen manchmal unter eine harte Probe gestellt wird. Fügt sich das Puzzle beim eingängigen „Compare“ oder auch bei der gut komponierten Halbballade „Swallow my Pride“ noch sehr gut zusammen, so zerfällt es beim hektischen „Expect“ und vor allem beim aufgesetzt klingenden „Fading Future“ in undurchsichtige Einzelteile. So bewegt man sich auf der gesamten Cd auf einem Weg, der nahe zwischen – um übertrieben zu sprechen – Genie und Wahnsinn schreitet und in der Mitte etwas Platz für einige Lückenfüller hat. In die letztgenannte Kategorie ordnen sich vor allem die Balladen „Diary of Souls“ und „You Said Goodbye“ ein.

Dennoch: BURIED TIME sind auf dem Besten weg, etwas Eigenes zu schaffen und aus dem Wirrwarr an gleich klingenden Bands herauszutreten. Dieser Weg ist sicher nicht einfach und es gibt einiges zu verbessern. Dass es geht, haben die Ruhrpottler aber hier und da eindrucksvoll beweisen können. Ich drücke den Jungs die Daumen und hoffe, dass wir noch viel von ihnen hören können, vielleicht sogar bald mit einem Label im Rücken. Derzeit reicht es für 6,5 Punkte.
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