Treibhaus - Feindbild

Treibhaus - Feindbild
Metal / Elektro
erschienen am 03.11.2006 bei Kneeve Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kooek
2. Besser
3. Feindbild
4. Hass
5. Ewigkeit
6. Maschinen
7. Radikal
8. Retter
9. Schmerz
10. Flucht
11. Herz

Die Bloodchamber meint:

Aus Hannover kommend, veröffentlichen TREIBHAUS mit „Feindbild“ ihr zweites Album nach dem Debut „Unsterblich“ aus dem Jahre 2005. Darauf bietet die vierköpfige Formation eine Mischung aus Elektro, EBM und Metal-/Rock-Elementen. Das dürfte dem einen oder anderen recht vertraut vorkommen und so klingt es teilweise auch.
Simple, drückende Riffs wechseln sich mit leicht dunklen und sphärischen Elektro-Klängen ab und untermalen den tiefen, halb gesprochenen deutschsprachigen Gesang. Die Eigenständigkeit bleibt dabei schonmal etwas auf der Strecke, aber innerhalb des Albums schneidet die Musik dann doch recht unterschiedlich ab.

Denn treibende, leicht bedrohlich-dunkle Stücke wie „Ewigkeit“ gehen in die richtige Richtung. „Besser“ wird seinem Titel gerecht und kann durch eine ganz gute auf- und abschweifende Melodieführung beim Refrain überzeugen. Auch „Radikal“, rein elektronisch und Wave-artig ausgerichtet, sorgt für ruhig-vernebelte und „trancige“ Stimmung und zählt zu den besseren Momenten von „Feindbild“.
Das kann man bei „Hass“ dagegen nicht behaupten, denn im Gegensatz zum Titel und dem entsprechenden Liedtext dümpelt das Lied nervig-uninspiriert vor sich hin. Ähnlich verhält es sich mit dem Eröffner „Kodex“ und einigen anderen Liedern. Dazu gehört auch „Retter“, bei dem deutlich wird, dass TREIBHAUS noch an ihren Riffs arbeiten sollten. Denn diese klingen zumeist recht einfältig und gleichförmig und bewegen sich meist auf einer Ebene.

So geht es auf und ab und rückblickend bleibt ein durchwachsener Eindruck. Einerseits fallen einem gute Melodie-Ansätze und passende Elektronik-Klänge auf, auf der negativen Seite stehen hingegen die sehr gängigen und seelenlosen Riffs und stellenweise etwas platten Gesangslinien.
Sollten sich TREIBHAUS auf ihre Stärken konzentrieren und es schaffen, durchgehend akzentuierte Melodien und – in diesem Genre besonders wichtig – prägnante Refrains zu entwicklen und den Gesang – wie beim erwähnten „Besser“ – variabler und melodischer gestalten, könnte es aufwärts gehen.
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